Der
Biocomputer – Ansätze und Perspektiven einer neuen
Technologie
Christian Preß
Obwohl mit der Entwicklung eines funktionierenden Biocomputers
erst im nächsten Jahrhundert gerechnet werden kann, ist er
bereits Grundlage vieler Ideen, Patente und erster
Laborexperimente innerhalb der Molekularelektronik zur Nutzung
biomolekularer Strukturen als Schaltelemente für die
Computertechnik. Mit dem Begriff Biocomputer ist nicht die
Nutzung lebenden Gewebes in der Elektronik gemeint, sondern der
Ersatz der herkömmlichen elektronischen Bauelemente wie
Transistor, Diode, Schalter usw. aus organischen Materialien.
Die Nutzung organischer Moleküle als elektronische Bauelemente
wird in der Bioelektronik bzw. Molekularelektronik untersucht.
Sie verfolgt zwei grundsätzliche Richtungen. Erstens die
Verwendung organischen Materials für die aus der Elektronik
bereits bekannten Bauelemente auf molekuarer Ebene und zweitens
die Ausnutzung der Fähigkeiten informationsverarbeitender
biologischer Systeme wie z.B. das Lernen, Modell- und
Objekterkennung, Reproduktion, Selbstorganisation und Evolution.
Das
Codierungsprinzip der DNS und RNS in einer lebenden Zelle
stellt mit der darin abgelegte Informationsmenge um ca. 20
Fakultät eine bisher nicht erreichbare Speicherdichte dar.
Das bietet Anlaß zur Spekulation über die Möglichkeiten der
Bioelektronik, die heute noch nicht abzuschätzen sind.
http://www.uni-weimar.de/~press/Biocomp.html