Andrej Belyj
Andrej Belyj: Symbolismus -
Anthroposophie - Ein Weg
Taja Gut
Radio-Feature in S2 Kultur, Reihe
"Profile", 24. Mai 1998
Andrej
Belyj (eigentlich Boris Nikolajewitsch Bugajew;
1880-1934) ist einer der kühnsten Neuerer im
sogenannten "Silbernen Zeitalter" der
russischen Literatur. Er hat sich zeitlebens als
Symbolist begriffen und nach Gestaltungsformen
gesucht, die die sinnliche Realität auf die
geistige Wirklichkeit transparent machen. Kunst
war ihm im umfassenden Sinne "Verwandeln des
Lebens", und was er, ausgehend vom
Philosophen Wladimir Solowjow, als Symbolismus
bezeichnete, fand er 1912, als er Rudolf Steiner
begegnete, in dessen Anthroposophie in klarer
Begrifflichkeit und als Weg wieder. Man hat die
Bedeutung Steiners für Belyjs Welt- und
Selbstverständnis lange unterschätzt oder
versucht, sie auf die Jahre des unmittelbaren
Kontakts (1912-1916) zu beschränken. Das Feature
belegt jedoch, wie sehr für Belyj bis zuletzt
Symbolismus und Anthroposophie ein Weg waren - in
der Kunst, im persönlichen und im sozialen
Leben.
http://www.seefeld-antiquariat.ch/texte.htm
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