Farbenlehre
J.W. von Goethe und seine Farbenlehre
100 Jahre nach
Newton befaßte sich Johann Wolfgang Goethe (1749
-1832) mit Problemen der Farbe, und obwohl er
hoffte, mit seiner «Farbenlehre» durch
Einbeziehung aller Zweige der Naturlehre eine
«vollkommenere Einheit des physischen Wissens»
zu erreichen, ging er das Thema zunächst an, um
«in Absicht auf Kunst» etwas über die Farben
zu gewinnen. Und als sich Goethe an die
«Geschichte der Farbenlehre» setzte, hoffte er,
damit eine «Geschichte des menschlichen Geistes
im Kleinen» liefern zu können, wie er 1798 an
Wilhelm von Humboldt schrieb.
Er entwickelt sein System dabei aus
dem elementaren Gegensatz von Hell und Dunkel
heraus (der bei Newton keine Rolle spielt). Das
der Helligkeit am ehesten vergleichbare Gelb
(«zunächst am Licht») und das der Dunkelheit
am meisten verwandte Blau («zunächst an der
Finsternis») sind die beiden Gegenpole, zwischen
denen sich dann alle anderen Farben gruppieren
lassen.
Goethe
beschäftigt sich mit den Problemen der Farbe
seit 1791. Seine Schrift «Zur Farbenlehre»
erscheint 1810.
http://www.colorsystem.com/projekte/dt/!14GOED.HTM
Neue
Erkenntnisse über Goethes Farbenlehre
Reinhold Sölch - rsoelch@datacomm.ch
Über einen Zeitraum von mehr als 40 Jahren betrieb Goethe
Farbenstudien, schuf eine Farbenlehre, die er für wichtiger
hielt als seine gesamten poetischen Werke und plante noch an
seinem Todestag Farbversuche mit seiner Schwiegertochter
Ottilie. Nachdem sein mehrbändiges Werk "Zur
Farbenlehre" von den Wissenschaftlern abgelehnt wurde,
betrachtete er seine weiteren Studien als ein Erbe für künftige
Generationen. Von diesen erwartete er ein grundlegendes
Erforschen des Farbensinnes und wünschte sich, sie würden
sich dabei intensiv mit seiner Farbenlehre auseinandersetzen.
Ein Wunsch, den wir ihm zur Feier seines 250. Geburtsjahres
kaum ausschlagen dürfen. Noch bevor Goethe das erste Mal ein
Prisma zur Hand nahm, um Farben zu studieren, hatte er
eingesehen, "dass man den Farben, als physischen
Erscheinungen, erst von der Seite der Natur beikommen müsse".
In diesem Sinne werden zunächst neuere Erkenntnisse der
Farbenforschung vorgestellt, die ein biologisches Verständnis
der Farben ermöglichen. Anschließend werden die Anfänge und
Motive von Goethes Farbenstudien vorgestellt und zuletzt drei
neue Erkenntnisse aufgezeigt, die seinen Enthusiasmus für
Farben rechtfertigen, seinen Kritikern aber bis heute
entgangen sind...
http://www.goethe.li/WeitereInfos.html
oder http://www.datacomm.ch/rsoelch/WeitereInfos.html
Farbenlehre.com
Reinhold Sölch - rsoelch@datacomm.ch
Die andere Seite über Farben. Für alle, die bereits
Grundkenntnisse der Farbenlehre besitzen. Biologische Ursachen
unseres Farbenreichtums verstehen. Weshalb empfinden wir Rot
und Grün? Unter den Säugetieren empfinden nur die Primaten
mehr als ein Farbenpaar. Über die Ursachen und Vorteile ...
Die Evolution der Farben: Wie alt sind Farben etc. Was ist
falsch an den Dreifarbentheorien? Kritisches zum Thema
RGB-Farben und "Drei Grundfarben". Polarität der
Farben am Beispiel des Ultraviolett. Neuere Erkenntnisse über
Goethes Farbenlehre.
http://www.farbenlehre.com/
Augenblicke
mit Goethe: "Goethes Farbenlehre"
Oliver Conradt, Robin Schmidt, Ates Baydur aus Dornach
(Schweiz) WWW-Bearbeitung: Goethe-Institut
Dublin, Horst Weber
Dass
der Dichter Goethe jahrzehntelang naturwissenschaftliche
Studien betrieben hat, dürfte den meisten Menschen wenig
bekannt sein. Schon als Student in Leipzig interessierte sich
Goethe für Physik und Medizin. Dieses Interesse führte ihn
später zu intensiven Forschungen auf den unterschiedlichsten
Gebieten wie z.B. der Mineralogie, Botanik, Zoologie, Anatomie
und Physik. Seine Italienreise (1786 - 1788) aktivierte auch
sein Interesse für die Probleme der Farbgebung in der Malerei
und die Wirkung der Farben auf den Menschen. Seine Forschungen
zu Farbenlehre und Optik dauerten über 40 Jahre. Seine
Grundthese, dass die Farben "am Licht und nicht aus dem
Licht" entstehen, stand im Widerspruch zu Newton. Dieser
hatte 1704 in seinem Buch "Opticks erklärt, dass das
Licht aus sieben Spektralfarben zusammengesetzt sei. Anfang
1790 prüfte Goethe Newtons These mit Hilfe eines Prismas und
kam zu folgendem Schluss:
[...] aber
wie verwundert war ich, als die durchs Prisma angeschaute weiße
Wand nach wie vor weiß blieb, dass nur da, wo ein Dunkles
dranstieß, sich eine mehr oder weniger entschiedene Farbe
zeigte [...] Es bedurfte keiner langen Überlegung so erkannte
ich, dass eine Grenze notwendig sei, um Farben hervorzu-bringen,
und ich sprach wie durch einen instinkt sogteich vor mich laut
aus, dass die Newtonische Lehre falsch sei [...].
Heftig bekämpfte
Goethe in den kommenden vier Jahrzehnten Newton und dessen Anhänger,
immer davon überzeugt, einen elementaren Irrtum aufgedeckt zu
haben. Goethe leitete jede Farbenerscheinung daraus ab, dass
Licht und Finsternis aufeinander wirken. Diese Gegensätzlichkeit
ist auch ein Grundgedanke in seinem dichterischen Gesamtwerk.
http://www.goethe.de/gr/dub/goethe/de09.htm
Farbsysteme
in Kunst und Wissenschaft
info@colorsystem.com
Farbsysteme in Kunst und Wissenschaft
Sie kennen die Farbtheorie von Newton? Vielleicht auch die
Farbenlehre von Goethe? Wir stellen Ihnen aber 59 Farbtheorien
von der Antike bis in die Gegenwart vor, leicht verständlich
und reich illustriert: eine Kulturgeschichte der Farbe von Prof.
Narciso Silvestrini und Prof.
Dr. Ernst Peter Fischer.
Farben
und Kulturen
Wir stellen Ihnen die Bedeutung der Farben in verschiedenen
kulturellen Systemen vor: Astrologie, Symbolik der Farben, Ars
Magna, Antroposophie, Farben in der indischen (Chakras),
islamischen, chinesischen, indischen und hebräischen
(Kabbala) Tradition, der christlichen Liturgie und dem
eigenartigen Archéomètre.
Virtuell
begehbarer Farbenraum
Farbsysteme sind reine Vorstellungswelten. Wir haben
beispielhaft der Vorstellungswelt des Malers Philipp Otto
Runge eine Form gegeben und ermöglichen Ihnen, in seiner
Farbenkugel Aussichten zu genießen.
http://www.colorsystem.com/grundlagen/aad.htm
Carl
Friedrich v. Weizsaecker: Nachwort zu Goethes Farbenlehre
Goethes Werke (Hamburger Ausgabe) Hamburg 1966, S. 537-554
Goethes Weise, zu sehen und zu denken, ist ein Ganzes. Sie
begegnete in der neuzeitlichen Naturwissenschaft einem –
geschichtlich gesehen - umfassenderen Ganzen. Goethe war bereit,
seine Wissenschaft diesem groesseren Ganzen einzufuegen, aber im
Konflikt mit Newton zeigte sich, dass er sie nicht einfuegen
konnte und durfte, wenn er nicht das opfern wollte, was ihm das
Entscheidende war.
Die
Erfolglosigkeit der Polemik Goethes zeigt, dass seine Hoffnung,
die Naturwissenschaft zu einem besseren Verstaendnis ihres
eigenen Wesens zu bekehren, auf einer Illusion beruhte. Newton
hat das Wesen der neuzeitlichen Wissenschaft besser verstanden
als Goethe. Wir heutigen Physiker sind in unserem Fach Schueler
Newtons und nicht Goethes. Aber wir wissen, dass diese
Wissenschaft nicht absolute Wahrheit, sondern ein bestimmtes
methodisches Verfahren ist. Wir sind genoetigt, ueber Gefahr und
Grenzen dieses Verfahrens nachzudenken. So haben wir Anlass,
gerade nach dem in Goethes Wissenschaft zu fragen, was anders
ist als in der herrschenden Naturwissenschaft.
http://www.uni-essen.de/sesam/natur/aufsatze/weiz01.htm
Goethes Farbentheologie
Besonders seit dem 19. Jahrhundert
gibt es immer wieder Kritik an der
Naturwissenschaft und die Suche nach einem
alternativen Naturverständnis inklusive einer
alternativen Naturwissenschaft. Dazu
gehörten Goethes Bemühungen um die
richtige Erfassung und Erklärung der
Farbenerscheinungen in der
Farbenlehre und deren ehrfurchtsvolle
Tradierung in der Anthroposophie Rudolf Steiners.
Welche Motive, Interessen und Anschauungen
trieben Goethe zu seiner 20-jährigen
Beschäftigung mit der Farbenlehre ?
Wie tragfähig sind ihre Ergebnisse heute? Was
hat die Farbenlehre mit Religion zu tun ? Was
sagt sie uns über Goethes Naturverständnis?
http://vip.fh-lueneburg.de/u1/gym03/expo/jonatur/auffassu/glaube/goethefa.htm
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