Philosophische Grundlagen

- Johann Gottlieb Fichte (1762 - 1814)

Er stellt das Ich in den Mittelpunkt der Welt. "Das Ich ist der Schöpfer der Welt. Nicht die Dinge prägen das Ich, sondern umgekehrt." Damit das "Ich" sich erkennen kann (Keine Erkennung ohne Unterscheidung) fügt Fichte das "Anti-Ich" hinzu. Da der Mensch allerdings sowohl das Ich als auch das Anti-Ich selbst setzt, ist er absolut frei. 

Dies führt zu einer enormen Überbetonung des Menschen, der Verherrlichung der Individualität und Subjektivität. Der subjektive Idealismus (Individualismus) wird zum Grundbegriff.

Schlegel schafft daraus die romantische Ironie (= der Dichter baut eine Situation auf und zerstört diese dann).

- Friedrich Wilhelm Schelling (1775 - 1854)

"Naturphilosoph" der Romantiker. Schelling war der Meinung dass die Natur eine Seele hat die alles durchdringt. "Ein ist durch alles und alles durch jedes bestimmt."

"Natur und Geist bilden eine Einheit und sind wesensgleich. Geist ist unsichtbare Natur, Natur ist sichtbarer Geist." Die Aufgabe der Kunst ist es, das Unsichtbare in der Natur sichtbar zu machen. Diese These kam dem Streben der Romantiker nach Einheit und Ganzheit entgegen.

Schellings Modell vom Zusammenhang der ganzen Natur wurde auf alle Lebensbereiche (Staat, Gesellschaft, Kunst) übertragen. 

- Schlegel, Schleiermacher (1768 - 1834) und die neue Religion

Schlegel und Novalis waren die ersten, die versuchten, eine neue Religion zu entwickeln, die das Bindeglied aller Dichtung, Menschen und Lebensbereiche sein sollte. Spinozas pantheistischer Glaube, dass Gott überall in den Erscheinungen der Natur zu finden sei, war ihnen lieber als der dogmatische Kirchenglauben.

Die Aufgabe der Dichter sollte sein, den göttlichen Geist des Universums darzustellen und fühlbar zu machen.

Als Schlegel jedoch zum Katholizismus konvertierte, ließ er die Idee fallen und sah fortan das Heil des Menschen im Kirchenglauben.

Schleiermacher übernahm viele Ideen von Fichte, Schlegel und den Frühromantikern und postulierte erstmals die Trennung von Staat und Kirche, Religion und Moral. Er gestand jedem Individuum die Freiheit zu, sich selbst eine Religion zu suchen, die er jedoch innerhalb des Christentums ansiedelte, das er als eine Art Universalreligion sah. Außerdem wollte er die Kirche beweglicher machen, alle Zwänge und Einschränkungen aus ihr verbannen.

Seine Definition von Religion wird zum Schlagwort für alle Kunst dieser Zeit. "Religion ist das Streben des Menschen, das Unendliche im Endlichen zu erfassen. Alles ist Religion."

 

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Last updated 17 Februar 2002 -- 15:45
© 2001 Elisabeth Albenberger