Wirtschaftliche Situation

Was für uns heute ganz normal ist, die Einführung eines neuen technischen Geräts, war zur Zeit der Romantik eine Sensation. Ein "Augenzeuge" der ersten Fahrt einer Dampflokomotive beschreibt dieses Ereignis wie folgt:

Das Schnauben und Qualmen des ausgestoßenen Dampfes, der sich sogleich
als Wolke in die Höhe zieht, verfehlt auch seine Wirkung nicht. Pferde auf der
nahen Chaussee sind daher beim Herannahen des Ungetüms scheu geworden,
Kinder haben zu weinen angefangen... Ja, es möchte wohl keiner, der nicht
völlig phantasielos ist, ganz ruhigen Gemütes und ohne Staunen beim ersten
Anblick des wunderwürdigen Phänomens geblieben sein.

Bereits 1712 war die erste Dampfmaschine in einem Bergwerk in England zum Einsatz gekommen und hatte sich bald im Bergbau aber auch in den ersten Fabriken einen festen Platz erobert. Das Zeitalter der industriellen Revolution was gekommen.

Schon bald entstanden ganze Industrielandschaften, vor allem in Mittelengland, Belgien, Schlesien und den Ruhr- und Saarland, wo sich Bergwerke mit Metallhütten und Hochöfen abwechselten. Doch erst die neuen "Technologien" in der Landwirtschaft, z.B. die Dreschmaschinen und die Idee des Fruchtwechsels, machten den Aufstieg der Industrie möglich. Durch den höheren Ertrag der Landwirtschaft wanderte ein großer Teil der Landbevölkerung in die Städte ab wo sie in erster Linie in Fabriken (Spinnereien, Webereien) arbeiteten.

Kinder- und Frauenarbeit war an der Tagesordnung, die Arbeitsbedingungen waren menschenverachtend, die Sterblichkeitsrate vor allem in den Bergwerken, wo oft schon 5jährige Kinder eingesetzt wurden, sehr hoch.

Erst in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Gesetze erlassen, die die Kinderarbeit einschränkten, wenn auch nicht verboten.

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Last updated 17 Februar 2002 -- 15:45
© 2001 Elisabeth Albenberger