Allgemeines
Gentechnikinformation
Das Bundesministerium f. soziale Sicherheit und
Generationen - Abt. IX/9 (Angelegenheiten der Gen- und
Biotechnologie) sieht es als seine Aufgabe an, möglichst
umfassend zu informieren.
Nicht in Form einer Kampagne für oder gegen Gentechnik
sondern als zentrale Plattform für Gentechnik-Information und
alle zugehörigen Meinungen.
Die einzige Möglichkeit, objektiv über Gentechnik zu
informieren, besteht in der Gegenüberstellung divergierender
Meinungen. Genau diesen Weg versuchen diese Internet-Seiten zu
beschreiten.
http://www.gentechnik.gv.at/
BioLinX
info@biolinx.de
Informationen zu Gen- und Biotechnik. Für
moderne Schlüsseltechnologien brauchen wir neue Wege der
Kommunikation. Bildungspolitische Weichenstellungen sind zu
jung, um bereits in den nächsten Jahren in unsere
Gesellschaft hineinzuwirken. Die anstehenden Aufgaben müssen
zunehmend von den Anwendern selbst, der Industrie und ihren
Verbänden übernommen werden. BioLinX lotst Sie im Life
Science-Bereich durch diese spannenden Zeiten.
http://www.biolinx.de/
LifeScience.de
Das Magazin aus der faszinierenden Welt der Bio- und
Gentechnologie.
http://www.lifescience.de/
Human
Genetics, Reproduction, and Public Policy
Lee M. Silver
Critical concepts in genetics, evolution, behavior, and
reproduction will be presented as a framework for
understanding the science and potential human uses of cloning,
genetic engineering and other advanced reproductive
technologies. Public understanding and misunderstanding of the
science and technology will be explored. Consideration will be
given to the competing roles of religion, politics, and
marketplace economics on the potential use of these
technologies in different cultures and countries. The
revolutionary technologies of reprogenetics have enormous
implications for society today and in the future. Depending on
how they are used and controlled, they could narrow or widen
the social gap. Ultimately, they could allow us to direct our
own evolution as a species.
http://www.princeton.edu/~wws320/TopPages/Allframes.htm
Mouse
Genetics: Concepts and Applications
Lee M. Silver
Why has the mouse been in the minds of people for so long? The
most obvious reason is that one particular type of mouse —
the so-called house mouse — has lived in close
association with most, if not all, human populations since the
dawn of civilization. This dawn occurred at the end of the
last ice age, some 10,000 years ago, across a region
retrospectively called the Fertile Crescent that extends from
modern-day Israel up through Lebanon and Syria and curves back
down through Iraq toward the Persian Gulf. It was in this
region at this time — known as the neolithic transition
— that tribes of nomadic hunters and gatherers began to
cultivate plants and domesticate animals as a means for
sustenance (Ammerman and Cavalli-Sforza, 1984). Farming
eliminated the need for constant migration and brought about
the formation of villages and the construction of permanent
shelters for both people and their livestock. With the
seasonal planting of crops, families needed to store dry food,
in the form of grain, for both themselves and their animals.
With food reserves in granaries and cupboards, the house mouse
began its long interwoven history with humankind.
http://www.princeton.edu/~lsilver/book/MGcontents.html
Lee
Silver author
of Remaking Eden: Cloning and Beyond In A Brave New World
Lee M. Silver im Gespräch mit Sherry Baker
Lee conducts research in genetics, evolution , developmental
biology, behavioral reproduction, and reproduction. His book
uses his knowledge and expertise to give us a reasoned,
optimistic look at the future of humankind. It is a future
some may object to, even call unthinkable, but it is a future
Lee Silver says is coming ready or not.
http://omnimag.com/archives/chats/in112897.html
Ich
bin Craig Venter
UTE SCHEUB
taz, 1.3.2001
Genetisch
unterscheiden sich die Menschen fast gar nicht. Die beliebte
Suche nach dem Gen für Homosexualität, Kriminalität oder
eine bestimmte Rasse hat sich damit erledigt.
In einem
weltweit übertragenen Spektakel wurde nun schon zum zweiten
Mal innerhalb weniger Monate die angebliche Entzifferung der
"Sprache der menschlichen Gene" verkündet... Dabei
ist genau das Gegenteil passiert: Erst jetzt beginnen die
vielen daran beteiligten Forscher und die wenigen
Forscherinnen zu ahnen, dass sie eben eines nicht geschafft
haben: die "Sprache" der Gene zu entziffern. Denn es
gibt diese Sprache nicht, es gibt auch kein Buch oder Text
oder gar eine "heilige Schrift"... Diese Begriffe wären
nur dann gerechtfertigt, wenn jeder genetische
"Buchstabe" eine bestimmte unabänderliche Bedeutung
hätte und jedes Gen ein bestimmtes unabänderliches Protein
produzieren würde. Daran glaubten die Molekularbiologen lange
Zeit, aber genau dieses mechanistische Weltbild ist ihnen
jetzt zu Trümmern zerfallen.
Die
"Entzifferung" des menschlichen Genoms bot nämlich
viele Überraschungen. Die erste war, dass auf dem allergrößten
Teil der menschlichen Chromosomenfäden überhaupt keine Gene
sitzen...
Daraus folgte
die zweite Überraschung: Es gibt viel weniger Menschengene
als geglaubt. Mit 32.000 bis 39.000 Genen steht der Mensch
nicht viel besser da als der Fadenwurm (18.000) oder das
unscheinbare Pflänzchen der Ackerschmalwand (26.000 Gene).
Diese wenigen menschlichen Gene aber können - anders als beim
Wurm oder einer Fliege - nicht nur ein Protein herstellen,
sondern durchschnittlich drei, manche sogar tausende... Die
alte Rechnung 1 mutiertes Gen = 1 falsches Protein = 1
Erbkrankheit hat damit ein für alle Mal ausgedient. Was wann
wie produziert wird, hängt offenbar auch sehr stark von
Umwelteinflüssen ab. Das Wechselspiel zwischen Genen,
Proteinen, Körperzellen und außerkörperlichen Einflüssen
wie Ernährung oder soziale Umwelt eines Lebewesens ist dabei
so unglaublich kompliziert, dass die Molekularbiologie dafür
überhaupt noch kein Modell hat. Selbst Venter gibt zu, dass
die Umwelt eine größere Rolle spielt als angenommen: Das
Genom sei nicht die einfache "Gebrauchsanweisung",
die man erwartet habe, "wir sind nicht fest
verdrahtet".
Die dritte Überraschung
ist in gewisser Weise ein Beweis der zweiten. Die
Wissenschaftler entdeckten nämlich, dass genetisch gesehen sämtliche
Menschen auf der Welt zu 99,9 Prozent identische Kopien sind.
Nur etwa jedes tausendste Gen ist individuell unterschiedlich
ausgeprägt.
http://www.taz.de/tpl/2001/03/01/a0103.nf/stext.Name,ask11385aaa.idx,3
Wir
könnten eine Revolution auslösen
Francis Collins
Süddeutsche Zeitung, 13. Februar 2001
Neben Craig
Venter ist er die zweite internationale Schlüsselfigur bei
der Entschlüsselung des menschlichen Erbguts: Francis
Collins, Chef des Internationalen Genomprojekts, das
– im Unterschied zu Venters kommerziellem Unternehmen –
mit öffentlichen Forschungsgeldern gefördert wird:
Wenn ich heute
auf die Sequenz schaue, würde ich sagen, wir haben drei Dinge
bekommen: Ein Geschichtsbuch, das es uns erlaubt, zurückzuschauen
in unsere eigene, über Millionen von Jahren sich
hinstreckende Evolution. Außerdem eine Art Einkaufsliste, die
uns etwas mitteilt über die Teile, aus denen wir
zusammengesetzt sind. Und wir haben ein medizinisches
Textbuch, das reich im Detail ist, ohne dass wir uns bisher
unter den meisten Aspekten einen Reim darauf machen können.
Wie könnte das keine gute Sache sein? ... Natürlich dürfen
wir uns keine schnellen Fortschritte versprechen. Wir können
nicht morgen Krebs heilen, nur weil wir heute den ersten Überblick
über das Genom bekommen haben... Dieses Skript zu
entziffern, war nicht nur eine wissenschaftliche, sondern auch
eine spirituelle Erfahrung. Aber selbst wenn wir die Sequenz
verstehen, werden viele Aspekte des Menschseins übrig
bleiben, die wir nicht verstehen. Wir sind nicht nur
mechanische Wesen: deshalb sollten wir die Entdeckung auch
nicht benutzen, um in eine mechanische Betrachtungsweise von
uns selbst abzugleiten.
Wenn wir über
die wundervollen Anwendungen des Genoms und dem Nutzen für
die Medizin sprechen, müssen wir auch dem möglichen
Missbrauch Aufmerksamkeit schenken und uns davor schützen...
Wir schulden es der Gesellschaft, diesen ethischen, sozialen
und rechtlichen Fragen ebenso viel – wenn nicht mehr –
Energie zu schenken wie der so genannten harten Wissenschaft.
Denn wenn sich nicht beide mit der gleichen Geschwindigkeit
vorankommen, könnten wir eine Revolution auslösen, die viele
unnötige Opfer fordert.
http://szarchiv.diz-muenchen.de/REGIS_A11822293;internal&action=hili.action&Parameter=Francis Collins
5386
Bausteine Revolution
Hanno Charisius
Süddeutsche Zeitung, 20. Februar 2001
Vor fast 30 Jahren legte ein britischer Chemiker den
Grundstein zur Genom-Entschlüsselung:
Vier Jahre lang
arbeitete Frederick Sanger für die Revolution. Dann, 1977,
brach eine neue Ära an. Der zurückhaltende Chemiker aus dem
südenglischen Rendcombe hatte ein Verfahren entwickelt, das
die Erbanlagen des Menschen und aller anderen Organismen in
einen lesbaren Code übersetzt. Sangers Entdeckung beendete
das dunkle Mittelalter der Biologie. Das Zeitalter der
Genom-Forschung begann.
Dank Sanger
wurde es mit einem Mal möglich, die Abfolge der vier
DNS-Bausteine (abgekürzt als A, T, C und G) in beliebigen
Erbgutschnipseln zu entschlüsseln – zumindest theoretisch.
Praktisch dauert es noch Jahre, bis Sangers Methode Einzug in
den Labor-Alltag der Molekularbiologen hielt. Aber erst als
der Sequenzierungsprozess nach und nach verbessert und schließlich
von Robotern übernommen wurde, rückten ganze Genome
komplexer Organismen in den Bereich des Machbaren.
http://szarchiv.diz-muenchen.de/REGIS_A11858938;internal&action=hili.action&Parameter=Francis Collins
GENOM-REPORT:
Mensch ist mehr als seine Gene
Bild der Wissenschaft online14.02.2001
Nach der Veröffentlichung
der menschlichen Genkarten hat der Leiter des
Human-Genom-Projektes, Francis Collins, vor überzogenen
Erwartungen gewarnt. Die Medizin dürfe sich keine schnellen
Fortschritte versprechen... Auch sage das Wissen über die
Gene nicht alles über den Menschen aus. "Selbst wenn wir
die Sequenz verstehen, werden viele Aspekte des Menschseins übrig
bleiben, die wir nicht verstehen", sagte Collins.
"Wir sind nicht nur mechanische Wesen: Deshalb sollten
wir die Entdeckung auch nicht benutzen, um in eine mechanische
Betrachtungsweise von uns selbst abzugleiten."
http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=53060
The
Human Genome Project
The Human Genome Project (HGP) is an international research
program designed to construct detailed genetic and physical maps
of the human genome, to determine the complete nucleotide
sequence of human DNA, to localize the estimated
50,000-100,000 genes within the human genome, and to perform
similar analyses on the genomes of several other organisms
used extensively in research laboratories as model systems.
The scientific products of the HGP will comprise a resource of
detailed information about the structure, organization and
function of human DNA, information that constitutes the basic
set of inherited "instructions" for the development
and functioning of a human being. Successfully accomplishing
these ambitious goals will demand the development of a variety
of new technologies. It will also necessitate advanced means
of making the information widely available to scientists,
physicians, and others in order that the results may be
rapidly used for the public good. Improved technology for
biomedical research will thus be another important product of
the HGP. From the inception of the HGP, it was clearly
recognized that acquisition and use of such genetic knowledge
would have momentous implications for both individuals and
society and would pose a number of policy choices for public
and professional deliberation. Analysis of the ethical,
legal, and social implications of genetic knowledge, and
the development of policy options for public consideration are
therefore yet another major component of the human genome
research effort.
http://www.nhgri.nih.gov/HGP/
Genome
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?db=Genome
The Genome
Database
An international collaboration in support of the Human Genome
Project. The Human Genome Initiative is a worldwide research
effort to analyze the structure of human DNA and determine the
location and sequence of the estimated 100,000 human genes. In
support of this project, GDB stores and curates data generated
worldwide by those researchers engaged in the mapping effort
of the Human Genome Project (HGP).
GDB's mission
is to make available to scientists an encyclopedia of the
human genome that is being constantly revised and updated to
reflect the current state of scientific knowledge. Although
GDB has historically focussed on gene mapping, as the Genome
Project moves from mapping to sequence to functional analysis,
GDB's focus will be broadened. Extensions are under
development in the representation of sequence-level genome
content, including sequence variations, along with richer
descriptions of function and phenotype.
http://www.gdb.org/
Das
Zarathustra-Projekt
Thomas Assheuer
Der Philosoph Peter Sloterdijk fordert eine gentechnische
Revision der Menschheit:
Ihm schwebt
eine demokratiefreie Arbeitsgemeinschaft aus echten
Philosophen und einschlägigen Gentechnikern vor, die nicht länger
moralische Fragen erörtern, sondern praktische Maßnahmen
ergreifen. Diesem Elitenverbund fällt die Aufgabe zu,
mithilfe von Selektion und Züchtung die genetische Revision
der Gattungsgeschichte einzuleiten.
Sloterdijk begründet
sein Plädoyer für gentechnische Selektion mit einer düsteren
Diagnose. In der eskalierenden Moderne, sagt er, wachse das
barbarische Potenzial der Zivilisation. Die "alltägliche
Bestialisierung der Menschen in den Medien der enthemmenden
Unterhaltung" nehme zu. "Die Ära des neuzeitlichen
Humanismus ist abgelaufen, weil die Illusion nicht länger
sich halten lässt, politische und ökonomische Großstrukturen
könnten nach dem amiablen Modell der literarischen
Gesellschaft organisiert werden." Die
"Entwilderung" des Menschen ist gescheitert und die
"Zukunft von Humanität" bei den alten
"Humanisierungsmedien" in schlechten Händen. Wenn
das krumme Holz der Humanität nur noch für das Puppenmuseum
der Aufklärung taugt, fragt sich, wie man der "aktuellen
Verwilderungstendenzen Herr" wird. Was "zähmt noch
den Menschen, wenn der Humanismus als Schule der Menschenzähmung
scheitert"? Wenn die "bisherigen Anstrengungen der
Selbstzähmung in der Hauptsache doch nur zur Machtergreifung
über alles Seiende geführt haben"?
Moralische
Skrupel? Im Gegenteil. Keinesfalls dürften die geistigen
Eliten auf die "Rolle des Selektors" verzichten und
ihre Hände in Unschuld waschen.
http://www.zeit.de/1999/36/199936_sloterdijk1.html
Gentechnik,
Nanotechnik und Computertechnik
auf dem Weg zum künstlichen Menschen
Eine Sammlung aufschlußreicher Artikel zum Thema "Die
Zukunft des Menschen?".
http://www.buddhanetz.net/aktuell/zukunft4.htm
Cyborg
oder Buddha?
Der gemachte und der erwachte Mensch
Franz-Johannes Litsch - info@buddhanetz.net
Seit Jahrtausenden gestalten, schaffen, verändern,
kultivieren wir Menschen die Welt. Dabei erzeugen und
hinterlassen wir eine gewaltige Anzahl an kulturellen
Leistungen, Gegenständen und Verhältnissen. Die
Kulturgeschichtsforschung ist vor allem an diesen Objekten
orientiert und beschreibt daran unseren zivilisatorischen
Fortschritt. Die wahre Schöpfung und Leistung des Menschen
ist jedoch der Mensch selber, die Geschichte seiner
Herausbildung und Verwirklichung. Immer war der Mensch des
Menschen größtes Projekt, ob als einzelner oder als
Gemeinschaft. Der Mensch, den wir schaffen, ist der Mensch,
den wir in uns tragen; unser Selbstbild, unser Vorbild, unsere
Selbst-Erfahrung. Dies uns zu vermitteln, war zu allen Zeiten
Sinn und Aufgabe der Religion. Es war ihr tiefstes Wesen, uns
den Menschen zu zeigen - den wahren Menschen, den Menschen in
seiner Großartigkeit und den Menschen in seiner
Unvollkommenheit, seinem Irrtum, seiner Tragik.
Auch die
heutige Menschheit mit ihrer globalen Produktions- und
Konsumgesellschaft verfolgt letztlich und eigentlich das große
Projekt Mensch. So verkündet die herrschende Ideologie des
technischen Fortschritts und wirtschaftlichen Wachstums: wir
schaffen eine neue Welt, eine "bessere Welt" - wir
schaffen einen neuen, besseren, fehlerfreien Menschen, umgeben
von einer neuen, besseren, fehlerfreien Natur. Dementsprechend
verkündet der Genetiker und Nobelpreisträger Hermann Joseph
Muller für die nahe menschliche Zukunft: "Die besten
Geister der Menschheit werden genetische Methoden entwickeln,
die neue Eigenschaften, Organe und Biosysteme erfinden, die
den Interessen, dem Glück und der Herrlichkeit jener
gottgleichen Wesen dienen, deren dürftige Vorahnung wir
elende Kreaturen sind." (in Uwe Jürgen Ness,
Europa-Abgeordneter von Bündnis90/DieGrünen: Zur Pränataldiagnostik
und Gentherapie.) Seit vielen Jahren bemühen sich weltweit
zahlreiche Initiativen, Netzwerke und Bürgerbewegungen uns
auf diese Vorgänge und ihre Gefahren aufmerksam zu machen.
Doch wirklich sehen und wissen wollte es bisher kaum einer so
richtig.
http://www.buddhanetz.net/texte/cyborg.htm
Königsweg
zu Stammzellen
Jürgen Langenbach
DER STANDARD, 27. Februar 2001
Entwickler von Dolly
verwandeln Haut in Herz
"Wir haben einen Weg gefunden, Embryonale Stammzellen
(ES) zu entwickeln, bei deren Gewinnung keine Embryonen zerstört
werden müssen", berichtet Alan Colman (PPL Therapeutics,
Edinburgh) dem STANDARD, "das ist eine Weiterentwicklung
der Kenntnisse, die wir mit Dolly gewonnen haben."
"Wir haben aus Hautzellen eines Rindes etwas machen können,
was wie ES aussieht", berichtet Colman, "und wir
haben zeigen können, dass es wirklich ES sind: Wir haben
daraus schlagende Herzzellen ziehen können."
http://derstandard.at/dyn/archiv/archarchiv.asp?artfn=/archiv/20010227/91.htm&strTitle=K%F6nigsweg+zu+Stammzellen&redirect=true
Gene
sind nicht alles: Umwelt formt Gestalt
Jürgen Langenbach
DER STANDARD, 05. Mai 2000
"Die körperliche
Entwicklung von Kindern ist nicht, wie uns heute immer öfter
und lauter erzählt wird, von den Genen determiniert",
widerspricht der Wiener Psychologe Franz Schaudy gegenüber
dem STANDARD, "sondern stark von der
Umwelt bestimmt: Die Kinder entwickeln ihre Körpergestalt
nach dem Vorbild der Eltern, ganz gleich, ob es die natürlichen
oder Adoptiveltern sind." "Adoptivkinder sind ihren
Eltern - ohne jede genetische Verwandtschaft - genauso ähnlich
wie natürliche den ihren, mit denen sie je 50 Prozent der
Gene teilen."
Schaudys Befund stützt
sich auf einen weltweit einmaligen Personenkreis, auf Kinder,
die im Nachkriegs-Wien zur Adoption kamen und ganz nach Zufall
verteilt wurden - ohne Mitrede durch die adoptionswilligen
Paare, wie sie heute praktiziert wird. Schaudy, dem zunächst
im Bekanntenkreis frappierende Ähnlichkeiten von
Adoptiveltern und -kindern aufgefallen waren, nutzte in den
70er-Jahren die seltene Gelegenheit und spürte 30 Familien
mit Adoptivkindern auf.
http://derstandard.at/dyn/archiv/archarchiv.asp?artfn=/archiv/20000505/361.htm&strTitle=Gene+sind+nicht+alles%3A+Umwelt+formt+Gestalt
"Das
Leben ist kein Code"
Lily Kay
DER STANDARD, 20. Oktober 2000
"Wenn man sich die im Human Genome Project HGP
kulminierende Geschichte mit ihren utopischen Versprechungen
aus der Distanz anschaut", erklärt
Wissenschaftshistorikern Lily Kay (Harvard) gegenüber dem
STANDARD, "dann sind die olympischen Visionen immer
wieder durch die Komplexität der menschlichen Physiologie auf
die Erde zurückgebracht worden." ... Der Organismus kann
nicht aus der DNA-Sequenz berechnet werden. Dieser
Zusammenhang ist plastisch, kontingent und kontextabhängig.
Deshalb sollte man die großartigen Versprechen des HGP
abmildern, auch wenn darunter die Aktienmärkte leiden."
http://derstandard.at/dyn/archiv/archarchiv.asp?artfn=/archiv/20001020/223.htm&strTitle=%22Das+Leben+ist+kein+Code%22&redirect=true
"Menschen klonen wäre einfach kriminell"
DER STANDARD, 30. März 2001
Auch die Scientific Community nimmt die Klonpläne einiger Forscher inzwischen so ernst, dass sie immer drängender nach einem weltweiten Verbot ruft, nun auch in einem der weltführenden Wissenschaftsjournale, Science: "Menschliche Klonexperimente werden gleich hohe Misslingsraten haben wie Tierexperimente", warnen dort Jan Wilmut - einer der Väter des Klonschafs "Dolly" - und Rudolf Jaenisch, Klonpionier in Cambridge, Massachusetts.
Beiden Forschern geht es nicht um moralische Fragen, sondern um die Sicherheit des Verfahrens, die bei Tierexperimenten ganz und gar nicht gewährleistet ist: Beim Klonen größerer Säugetiere sterben 97 bis 98 Prozent schon vor der Geburt. Die geboren werden, sind oft monströs dick, haben deformierte Schädel und viele innere Entwicklungsstörungen. Bei Wilmut etwa wurde kurz vor Weihnachten ein gesund aussehendes Schaf geboren, das kurz darauf eingeschläfert werden musste, weil Blutgefäße in den Lungen falsch gewachsen waren.
http://derstandard.at/dyn/archiv/archarchiv.asp?artfn=/archiv/20010330/115.htm&strTitle=%22Menschen+klonen+w%E4re+einfach+kriminell%22
Das schicksallose Wesen
Michael Fleischhacker
DER STANDARD, 14. März 2001
Der Philosoph Robert Spaemann erhebt grundsätzliche Einwände gegen das Klonen.
Das Hauptproblem sieht Spaemann dabei nicht in der Verdoppelung an sich: Genetisch identische Kopien stellt ja auch die Natur her, indem sie eineiige Zwillinge hervorbringt. Abzulehnen sei das Klonen von Menschen, weil hier der eineiige Zwilling eines Erwachsenen hergestellt werde, "und diesem Zwilling fehlt es an einer offenen Zukunft". Er habe seine Krankheiten und seine Eigenschaften beständig vor Augen, was seine eigene Entwicklung "blockiert". Das gängige Gegenargument, dass es sich dennoch um einen völlig anderen Menschen handle, lässt der Philosoph nicht gelten: "Wie man es dreht und wendet, es ist immer ein Argument gegen das Klonen: Entweder die genetische Disposition ist total dominant, dann nimmt man dem Geklonten die Zukunft, oder sie ist nicht dominant, dann ist das Klonen sinnlos, denn man will ja identische Kopien herstellen."
Die "Perversion" der Idee, man könne per Klonierung gestorbene Kinder ersetzen, bestehe letztlich darin, dass man den Menschen zum "schicksallosen Wesen" machen wolle.
http://derstandard.at/dyn/archiv/archarchiv.asp?artfn=/archiv/20010314/170.htm&strTitle=Das+schicksallose+Wesen
Unsere
genetische Zukunft
Artikelserie in «Der Standard» vom 7.7. - 13.7.2000
http://www.anthroposophie.net/bibliothek/zeitung/standard_genetik.htm
|