Galileio Galilei
Römer-Sammlung: Galileio Galilei
Rudolf Öller - rudolf.oeller@vol.at
Aristoteles war jahrhundertelang
einer der großen Philosophen der katholischen
Kirche. Mittelpunkt des Kosmos war die Erde. Dies
war eine der zentralen Aussagen des Aristoteles,
und diese Aussage wurde bis ins 16. Jahrhundert
nicht in Zweifel gezogen. Im Jahre 1543 veröffentlichte
der Kanonikus und Bistumsverweser Nikolaus
Kopernikus sein an Papst Paul III gerichtetes
Hauptwerk "Sechs Bücher über die
Umdrehungen der Himmelskörper". Die
Kirche akzeptierte Kopernikus' Ideen als
"Hypothese", und die Causa wurde rasch
ad acta gelegt. Im Jahre 1609 brach aber ein
Sturm los. Ein italienischer Gelehrter namens
Galileo Galilei blickte durch sein Fernrohr und
entdeckte Unerhörtes...
http://members.vol.at/roemer/renw/nw_001.htm
Galileio
Oliver Schleicher
Galileo Galilei
( 1564-1642 ) italienischer Physiker und
Astronom, geboren in Pisa, lehrte Mathematik in
Pisa, Padua und Florenz. Als Galilei von der
Erfindung des Fernrohrs hörte, baute er sich
selber eines und studierte damit unser
Sonnensystem. Im Jahre 1610 machte er eine Reihe
von spektakulären Entdeckungen, darunter die
vier großen Monde des Jupiter, die Phasen der
Venus, die Krater und Gebirge auf dem Erdmond und
die Myriaden von Sternen in der Milchstraße.
http://v.hbi-stuttgart.de/nwtd/schleicher/Galileio.html
Schmerzliches
Mißverständnis im »Fall Galilei« überwunden
Ansprache von Papst Johannes Paul II. an die Päpstliche
Akademie der Wissenschaften am 31. Oktober 1992
...
11. Der Fall
Galilei kann uns eine bleibend aktuelle Lehre sein für ähnliche
Situationen, die sich heute bieten und in Zukunft ergeben können.
Zur Zeit des
Galilei war eine Welt ohne physisch absoluten Bezugspunkt
unvorstellbar. Und da der damals bekannte Kosmos sozusagen auf
das Sonnensystem beschränkt war, konnte man diesen
Bezugspunkt nicht entweder auf die Erde oder auf die Sonne
verlegen. Heute hat keiner dieser beiden Bezugspunkte nach
Einstein und angesichts der heutigen Kenntnis des Kosmos mehr
die Bedeutung von damals. Diese Feststellung betrifft natürlich
nicht die Stellungnahme des Galilei in der Auseinandersetzung;
sie kann uns aber darauf hinweisen, daß es jenseits zweier
einseitiger und gegensätzlicher Ansichten eine umfassendere
Sicht gibt, die beide Ansichten einschließt und überwindet.
12. Eine
weitere Lehre ist die Tatsache, daß die verschiedenen
Wissenschaftszweige unterschiedlicher Methoden bedürfen.
Galilei, der praktisch die experimentelle Methode erfunden
hat, hat, dank seiner genialen Vorstellungskraft als Physiker
und auf verschiedene Gründe gestützt, verstanden, daß nur
die Sonne als Zentrum der Welt, wie sie damals bekannt war,
also als Planetensystem, infrage kam. Der Irrtum der Theologen
von damals bestand dagegen am Festhalten an der
Zentralstellung der Erde in der Vorstellung, unsere Kenntnis
der Strukturen der physischen Welt wäre irgendwie vom
Wortsinn der Heiligen Schrift gefordert. Doch wir müssen uns
hier an das berühmte Wort erinnern, das dem Baronius
zugeschrieben wird: »Der Heilige Geist wollte uns zeigen, wie
wir in den Himmel kommen, nicht wie der Himmel im einzelnen
aussieht«. Tatsächlich beschäftigt sich die Bibel nicht mit
den Einzelheiten der physischen Welt, deren Kenntnis der
Erfahrung und dem Nachdenken des Menschen anvertraut wird. Es
gibt also zwei Bereiche des Wissens. Der eine hat seine Quelle
in der Offenbarung, der andere aber kann von der Vernunft mit
ihren eigenen Kräften entdeckt werden. Zum letzteren Bereich
gehören die experimentellen Wissenschaften und die
Philosophie. Die Unterscheidung der beiden Wissensbereiche
darf aber nicht als Gegensatz verstanden werden. Beide
Bereiche sind vielmehr einander durchaus nicht fremd, sie
besitzen vielmehr Begegnungspunkte. Dabei gestattet die
Methode eines jeden Bereiches, unterschiedliche Aspekte der
Wirklichkeit herauszustellen...
http://www.stjosef.at/dokumente/papst_galilei.htm
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