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Fünfter Brief: Abaelard an Heloisa

Der Braut Christi der Knecht Christi!

Soviel ich sehe, behandelt Dein letzter Brief vornehmlich vier Punkte, in denen sich Erregung und Kränkung aussprechen. Erstens beklagst Du Dich darüber, daß ich gegen die Briefform, ja gegen die natürliche Ordnung verstoßend in meinem Brief an Dich Deinen Namen vor meinem Namen genannt habe. Zweitens habe ich, statt Dir den pflichtmäßigen Trost zu spenden, in die Trostlosigkeit Dich gerade hineingestoßen und habe, statt die Tränen zu trocknen, sie erst recht fließen lassen, indem ich schrieb: "Läßt mich der Herr in die Hände meiner Feinde fallen, so daß sie mich überwältigen und töten usw."Drittens hast Du die alten, ewig wiederholten Klagen gegen Gott vorgebracht, wie er uns in seinen Stand hineingeholt habe und wie grausam der an mir begangene Verrat sei. Schließlich hast Du Dich selbst verklagt im Widerspruch zu dem Lob, das Dir von mir geworden, und hast heftig darauf gedrungen, daß ein solches Lob inskünftige unterbleibe. Ich habe mich nun entschlossen, Punkt für Punkt in meiner Antwort zu behandeln. Das geschieht nicht, um mich zu entschuldigen, das geschieht, um Dich zu belehren und aufzurichten. Du sollst meine Anliegen gerne erfüllen und mußt deshalb zuvor ihre sachliche Berechtigung einsehen; Du sollst auf mich in Deinen Anliegen hören und mußt deshalb zuvor mich mit meinen Anliegen untadelig finden; Du sollst Dich scheuen, mich zu mißachten, und mußt deshalb sehen, daß ich keinen Vorwurf verdiene. Zunächst die von Dir als verkehrt bezeichnete Reihenfolge der Namen in der Briefanrede: sieh genau hin, sie entspricht der Theorie, die Du selber in Deinem Brief vorgetragen hast! Du hast da die an sich allgemein anerkannte Weisheit gelehrt, bei Briefen an Höherstehende müsse man deren Namen voranstellen. Und daß Du höher stehst als ich, das trifft zu, laß es Dir gesagt sein, seit Du meines Herrn Christi Braut geworden und damit meine Herrin! Den Grund dafür findest Du in dem Brief des seligen Hieronymus an Eustochium: "Darum schreibe ich, meine Herrin. Denn, Herrin nenne ich, wie es meine Pflicht ist, eine Braut meines Herrn Jesu Christi."Das heiße ich einen glücklichen Tausch machen im Ehebündnis! Die vormals die Ehefrau eines schwachen, armseligen Menschen war, die ist jetzt aufgestiegen in die Hochzeitskammer des Königs der Könige, sie geht hochgeehrt nicht bloß dem seitherigen Eheherrn im Range voraus, sondern sogar allen Knechten dieses Königs. Es darf also nicht erstaunen, wenn ich für Leben und Sterben mich Eurem fürbittenden Gebet empfehle; es ist ja ein anerkannter Grundsatz, daß die Bräute bei ihrem künftigen Eheherrn mit ihrer Fürsprache mehr erreichen als das Gesinde, die Hausherrinnen mehr als die Knechte. Das Urbild einer solchen Herrin wird uns geschildert in jener Königin, der Braut des Königs der Könige, von der es im Psalm heißt: "Die Königin steht zu deiner Rechten."Genauer gesagt bedeutet das: Sie hält sich ganz dicht an der Seite ihres Gatten, und neben ihm schreitet sie einher, während alle anderen in weitem Abstand sich aufstellen und nachfolgen. Über dieses außergewöhnliche Vorrecht frohlockt die Braut im Hohen Lied, diese Mohrin - ich möchte jedenfalls so sagen -, die Mose geheiratet hat: "Ich bin schwarz, aber gar lieblich, ihr Töchter Jerusalem. Darum gewann mich der König lieb und führte mich in seine Kammer."Und weiter heißt es: "Seht mich nicht an, daß ich so schwarz bin, denn die Sonne hat mich so verbrannt."Diese Worte beschreiben im allgemeinen die beschauende Seele, die insbesondere die Braut Christi heißt, aber Euer Gewand bezeugt es, daß Ihr gemeint seid. Denn Eure Tracht aus schwarzem, wohlfeilem Zeug ähnelt dem Trauergewand der frommen Witwen, die um ihre toten Eheliebsten trauern; diese Kleidung zeigt, daß Ihr in dieser Welt wirklich die untröstlichen Witwen seid, von denen der Apostel spricht, und aus dem Schatz der Kirche Euren Unterhalt bekommen müßt. Von dieser Witwen Trauer über ihren getöteten Bräutigam spricht die Heilige Schrift mit den Worten: "Frauen saßen am Grab und weinten und klagten um den Herrn." Die Mohrin hat allerdings eine schwarze Haut und steht, was das Äußere betrifft, anscheinend hinter den anderen Frauen zurück; innerlich steht sie ihnen nicht nach, ja manches ist lieblicher und heller anzuschauen, z. B. ihre Knochen und Zähne. Der weiße Glanz der Zähne wird ja auch von dem Bräutigam selbst gepriesen: "Und ihre Zähne sind weißer als Milch."Sie ist also äußerlich gesehen schwarz, aber im Inneren schön. In diesem Leben wird sie durch die vielenAnfechtungen und Widerwärtigkeiten leiblich niedergedrückt, siewird äußerlich schwarz; es heißt ja auch beim Apostel: "Alle, die gottselig leben wollen in Christo Jesu, müssen Verfolgungen leiden."So wie die weiße Farbe ein Symbol des Glückes ist, so ist die schwarze ganz passend ein Symbol des Unglücks. Im Inneren aber ist die Braut weiß, gewissermaßen in ihren Knochen, weil ihre Seele stark ist in den Tugenden, wie es im Psalm heißt: "Des Königs Tochter ist ganz herrlich inwendig." Die Knochen sind inwendig und sind vom Fleisch umgeben, sie sind die Kraft und Stärke des Fleisches, das sie tragen und stützen; sie sind also ein treffliches Symbol für die menschliche Seele, die auch im Fleisch wohnt und diesem ihrem Fleisch Leben und Stütze ist, ihr Fleisch in Bewegung setzt, ihm sein Zielstreben gibt und ihm alle Kraft spendet. Ihre Weiße und ihr Schmuck sind die Tugenden, mit denen sie sich schmückt. Äußerlich betrachtet ist auch sie schwarz; hier auf ihrer Pilgerschaft ist sie im Elende; erhöht wird sie in das Leben der Verborgenheit mit Christo in Gott, auf daß sie mit Heil anlande in jenem Vaterland. So ist es die "wahre Sonne", die die Seele so verbrannt, weil die Liebe des himmlischen Bräutigams sie so demütigt und in Widerwärtigkeiten niederdrückt, auf daß das Glück sie nicht stolz mache. Die wahre Sonne schwärzt die Seele, das bedeutet: sie macht die Seele unähnlich allem, das nach Irdischem giert und den Glanz der Welt sucht, auf daß die Seele in Demut werde gleich einer Lilie des Tales, nicht gleich der Lilie des Berges; ihr gleichen die törichten Jungfrauen, die in einfältigem Stolz auf die Reinheit des Fleisches und auf äußerliche Enthaltsamkeit vor der Glut der Versuchungen verbrannten. Es geschieht zu Recht, daß die Braut, die vollkommene Seele, die Töchter Jerusalems anredet, d. h. die Unvollkommenheit im Glauben wird richtiger ausgedrückt durch das Wort 'Töchter' denn durch das Wort 'Söhne'. Daß sie spricht: "Seht mich nicht an, daß ich so schwarz bin, denn die Sonne hat mich so verbrannt" das soll deutlich gesagt ausdrücken: wenn ich mich so erniedrige und so männlich alle Widerwärtigkeiten trage, so verdanke ich das nicht meiner Kraft, sondern meines Herrn Gnade. Ganz anders machen es die Ketzer und Heuchler, wenn sie vor den Augen der Menschen stehen: in der Hoffnung auf irdische Ehre demütigen sie sich bis zum äußersten und packen sich überflüssig viel Lasten auf. Ihre äußerliche Demut und Selbstquälerei ist doch recht befremdend; sie sind wirklich die elendesten aller Menschen, lassen sie sich doch die Güter dieses wie jenes Lebens entgehen. Weil die Braut solches in ihrem Herzen bewegt, spricht sie: "Wundert euch nicht, warum ich das tue!" Man muß sich viel mehr über die wundern, die nach irdischer Ehre gieren und nutzlos sich irdisches Gut versagen, ein Bild des Jammers in diesem wie in jenem Leben. Ihre Enthaltsamkeit ist die der törichten Jungfrauen, die vor der Tür ausgesperrt sind. Die Braut hat recht, wenn sie sagt, wegen ihrer Schwärze und ihrer Lieblichkeit habe der König sie liebgewonnen und in seine Kammer geführt, d. h. in den heimlichen Frieden der mystischen Versenkung, und zu dem Bett geführt, von dem sie an anderer Stelle sagt: "Des Nachts auf meinem Lager suchte ich, den meine Seele liebt." Wegen der Unschönheit ihrer schwarzen Farbe liebt sie mehr das verborgene Dunkel denn das helle Licht. Ist eine Ehefrau so schwarz, so sehnt sie sich mehr nach den Freuden, die ihr der Mann im geheimen bietet, als nach den lauten Freuden der Öffentlichkeit; ihr liegt mehr daran, sich im stillen Gemach an den König zu schmiegen als an seiner Seite bei der lauten Tafel zu glänzen. Die Haut schwarzer Frauen ist wohl oft für das Auge weniger erfreulich, aber um so angenehmer für das Gefühl; im geheimen sie zu genießen ist deshalb reizvoller und angemessener als sich öffentlich mit ihnen sehen zu lassen; deshalb verzichten ihre Ehemänner auch darauf, sie in die Gesellschaft einzuführen, und haben im stillen Kämmerlein ihre Freude an ihnen. Dies ist auch der Sinn der Bildrede, mit der die Seele als Braut beginnt: "Ich bin schwarz, aber lieblich," und so fügte sie sofort hinzu: "darum gewann mich der König lieb und hat mich in seine Kammer geführt." Dabei haben die einzelnen Ausdrücke ihre gesonderte Beziehung: Weil ich lieblich bin, deshalb hat er mich liebgewonnen, weil ich schwarz bin, hat er mich in das Dunkel der Schlafkammer geführt. Der Ausdruck 'lieblich' versinnbildlicht, wie gesagt, die innerlichen Vorzüge, die den König fesseln; der Ausdruck 'schwarz' bedeutet die leiblichen Anfechtungen und Widerwärtigkeiten. Diese Schwärze, d. h. diese körperliche Anfechtung zieht wohl die Gläubigen ab von der Liebe zu dem, was irdisch ist, und bringt sie dazu, sehnsüchtig emporzuschauen zum ewigen Leben und mitten aus dem Treiben der Welt sich zurückzuziehen zur stillen Versenkung. Nach Hieronymus' Erzählung hat die seelische Entwicklung des Begründers unseres mönchischen Lebens, des Paulus, eben diesen Verlauf genommen. Auch unsere schlichte Kleidung in ihrer Bescheidenheit drängt uns mehr in die Einsamkeit als in die Öffentlichkeit; diese Bescheidenheit in der Kleidung, dieser Drang zum Leben in der Einsamkeit, wie es unserer Regel entspricht, muß wie ein Schatz behütet werden. Wer sich kostbar kleidet, möchte sich mit dieser Kleidung auch öffentlich sehen lassen. Nur um des eitlen Prunkens willen und aus Großmannsucht wollen die Leute kostbar gekleidet sein, wie schon der selige Gregor es bestätigt: "Niemand putzt sich für die Einsamkeit, sondern nur, wenn Gelegenheit ist, sich sehen zu lassen." Dieses Brautgemach ist die Kammer, die uns der Bräutigam selbst im Evangelium zum Gebet aufsuchen heißt: "Wenn aber du betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater," als wenn er sagen wollte: Bete nicht auf den Gassen und öffentlichen Plätzen, wie es die Heuchler tun! Das Wort 'Jammer' bedeutet also einen Platz fern von dem lärmenden Treiben der Welt, den Augen der Welt entzogen, einen Platz, an dem man in reiner Hingabe und in voller Sammlung beten kann, wie es in dieser Welt nicht möglich ist. Solche Plätze sind die einsam gelegenen Klosterniederlassungen. Da müssen wir die Tür schließen, d. h. wir müssen alle Zugänge versperren, sonst möchte die reine Hingabe unseres Gebetes beeinträchtigt werden und das Auge unsere arme Seele verführen. Auch unter den Angehörigen unseres Ordens gibt es zu unserem großen Kummer so viele, die diesen göttlichen Rat, ja Befehl, wieder und wieder verachten und verschmähen. Wenn sie das Hochamt feiern, öffnen sie Tür und Tor zum Heiligtum für Männer und Frauen und stellen sich schamlos zur Schau. Gerade an den hohen Festen prunken sie mit ihren kostbaren Gewändern, im Wetteifer mit den ebenfalls kostbar gekleideten Laien. Ein Fest ist nach ihrem Urteil erst richtig schön, wenn die äußere Aufmachung großartig ist und wenn ein üppiges Festessen sich anschließt. Es ist besser, Ärgernis zu vermeiden und deshalb nicht zu reden von ihrer jammervollen Verblendung, von diesem schreienden Gegensatz zur christlichen Religion, d. h. zur Religion der Armen. Jüdischem Denken ganz verhaftet setzen sie ihre 'Gewohnheit' an die Stelle der Regel; durch menschliche Auflagen haben sie das Gottesgesetz erstickt; sie fragen nur danach, was üblich ist, nicht, was Pflicht ist, und dabei hat doch der Herr gesagt - der selige Augustin erinnert daran - : "Ich bin die Wahrheit," aber nicht: "Ich bin die Gewohnheit." Bei geöffneter Tür verrichten solche Leute ihre Gebete. Wer zu diesen Gebeten Vertrauen hat, mag sich ihnen anbefehlen. Aber Ihr Schwestern seid eingeführt in das Schlafgemach des himmlischen Königs vom Könige selbst, Ihr ruht in seinen Armen und seid nur für ihn auf der Welt, da Euer Tor immer geschlossen bleibt. Ihr seid der vertraute Kreis des himmlischen Königs - "wer dem Herrn anhanget, ist ein Geist mit ihm," sagt schon der Apostel -, deshalb darf ich das feste Vertrauen haben, daß Euer Gebet reine Hingabe und lauter Kraft ist; gerade aus dem Grund ist Euer Fürbittgebet mein heißes Flehen. Da uns ein festes Liebesband umschlingt, muß auch Euer Gebet für mich lauter Andacht sein.

Der zweite Klagepunkt: Ich habe Euch durch den Bericht von der Gefahr, in der ich schwebe, durch die Erwähnung der Möglichkeit des Todes in Aufregung versetzt. Daß ich dies erwähnt habe, geschah auf Deine ausdrückliche Bitte, um nicht zu sagen Beschwörung; in Deinem ersten Brief an mich heißt es nämlich: "Um des Christus willen, der bis jetzt noch gnädig die Wege gefunden, Dich für seinen Dienst zu erhalten, um seinetwillen bitten wir Dich flehentlich. Du wollest uns, die demütigen Dienerinnen Jesu Christi und - die Deinigen, oft mit zuverlässigen Nachrichten beglücken von den Stürmen, die Dein Lebensschiff noch immer auszuhalten hat. Wir wollen jedenfalls als Deine Einziggetreuen Leid und Freud mit Dir teilen dürfen. Geteiltes Leid ist halbes Leid, sagt man gewöhnlich, und jede Last hebt sich leichter hoch, setzt sich leichter ab, wenn sie auf mehrere Schultern sich verteilt." Was machst Du mir also für Vorwürfe, daß ich Euch an meinen Ängsten habe teilnehmen lassen? Du hast mich ja geradezu unter Beschwörungen dazu gezwungen. Schickt es sich etwa, daß Ihr bei der Verzweiflung am Leben, unter der ich zu leiden habe, in heiterer Unbekümmertheit zur Seite steht? Wollt Ihr etwa nicht Genossinnen meines Schmerzes sein, sondern nur der Freude, wollt Ihr nicht weinen mit den Weinenden, sondern nur fröhlich sein mit den Fröhlichen? Der tiefste Unterschied zwischen echten und falschen Freunden ist der, daß die echten Freunde in der Not zur Seite stehen, die falschen Freunde im Glück. Laß also bitte von solchem Gerede ab und hör auf mit diesen Klagen, die mit echter Liebe nicht das geringste zu tun haben! Wenn Du aber immer noch daran Anstoß nimmst, so vergiß es nicht, ich schwebe in der größten Lebensgefahr und muß tagtäglich an meiner Rettung verzweifeln; da heißt es, sich um sein Seelenheil kümmern und für sein Seelenheil Sorge tragen, solange dazu noch Zeit ist. Wenn Du mich wirklich liebst, so wirfstDu nicht diesen Haß auf meine Todesvorbereitungen. Wenn Du Dir wirklich etwas für mich versprächest von selten der göttlichen Barmherzigkeit, dann müßtest Du doch nur den einen Wunsch haben, ich möchte von den Mühsalen dieses Lebens endlich erlöst werden; daß sie für mich unerträglich geworden sind, das siehst Du ja. Du weißt es genau: wer mich von diesem Leben befreit, der reißt mich aus den größten Qualen. Welchen Qualen ich in einem künftigen Leben entgegengehe, das steht dahin, aber es kann kein Zweifel darüber bestehen, von wie schweren Qualen ich frei werde. Jedes Leben, das so elend und jämmerlich ist, muß sich über sein Ende freuen, und wer mit den Nöten und Ängsten anderer Menschen wirklich von Herzen mitfühlt und mitleidet, der kann ihnen nur ein Ende ihrer Leiden wünschen. Er muß das sogar tun, selbst wenn es für ihn einen schmerzlichen Verlust bedeutet, wenn er nämlich wahre Liebe trägt zu den Menschen, die er leiden sieht, wenn er nicht das Seine sucht, sondern nur das Ihre. So sieht eine Mutter ihren Sohn lange dahinsiechen und hat nur noch den einen Wunsch, sein Siechtum zu enden, selbst um den Preis des Todes; sogar eine Mutter kann solch ein Siechtum nicht mehr mitansehen und will lieber den Sohn verlieren als dieses Hinsiechen qualvoll miterleben. Ein Freund kann mich noch so sehr beglücken durch seinen Besuch; darf ich ihn nur für den Preis seines Leids um mich haben, so mag er lieber fembleiben und glücklich sein; und kann ich ihm in seinen Kümmernissen nicht helfen, dann will ich sie auch nicht mitansehen. Du darfst mich ja nun unter keinen Umständen in Deiner Nähe haben, nicht einmal wenn die Nähe des Unglücklichen keine Freude bringt. Deshalb sehe ich auch nicht recht, warum Du mich lieber im tiefsten Elend leben lassen willst als mir ein seliges Sterben gönnen, außer Du wolltest Deine Lust an mir büßen! Wenn aber das tatsächlich Dein Wille ist, um Deines Vergnügens willen mein Leid zu verlängern, dann bist Du erkannt, dann bist Du nicht meine Freundin, dann bist Du meine Feindin. Willst Du diesem Verdacht entgehen, dann hör bitte endlich auf mit solchem Klagen! Du willst nicht gelobt sein! Einverstanden! Eine solche Ablehnung des Lobes macht Dich ja noch lobenswerter. Es steht auch geschrieben: "Der Gerechte klagt zuerst sich selbst an." und: "Wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöhet werden!" Möchte es in Deinem Herzen auch wirklich so stehen, wie die Schrift sagt! Dann ist Deine Demut echt und kann vor meinen Lobesworten nicht erblassen. Aber, das frage ich Dich mit allem Nachdruck, suchst Du nicht gerade darin Deine Ehre, daß man Dich auch ja die Ehre fliehen sehe, und verwirft nicht bloß der Mund, was das Herz sich wünscht? In anderem Zusammenhang schreibt der selige Hieronymus darüber an die Jungfrau Eustochium: "Wir sind böse von Geburt an und geben dieser Bosheit nach. Wer uns schmeichelt, der ist unser Freund; auch wenn wir beteuern, wir verdienten die Lobsprüche nicht, und dabei kokett erröten, im tiefsten Herzensgrund freuen wir uns ihrer trotzdem." So in ihrer koketten Schüchternheit schildert Vergil seine lüsterne Galathea; sie floh, um gerade dadurch ihren Willen durchzusetzen, und machte ihren Liebhaber durch die spielerische Abweisung erst recht gierig: "Huscht in das Weidenversteck und hofft, ich sehe sie huschen." Bevor sie in ihrem Versteck untertaucht, soll sie der Verfolger gerade noch flüchten sehen; und so bringt sie die Flucht vor den Armen des jungen Mannes um so sicherer an ihr Ziel, in seine Arme! So ist es wohl auch mit den Lobsprüchen, die uns die Menschen spenden; wir flüchten gewissermaßen vor ihnen, um sie gerade dadurch von neuem hervorzulocken; wir wollen uns angeblich verstecken, daß bloß niemand unsere guten Seiten entdecke, und bringen so die Toren dazu, uns zu rühmen, weil unsere Bescheidenheit uns so rühmenswert macht. Aber, wie gesagt, ich erwähne diese Möglichkeiten nur, weil sie sich nicht ganz selten finden; ich traue Dir so etwas nicht zu, da mir Deine Demut über jeden Zweifel erhaben ist. Aber es kennen Dich nicht alle so gut wie ich. Darum meide den bösen Schein, Du wollest, mit Hieronymus zu reden, "äußere Ehre fliehen und gerade in der Flucht suchen," und unterlaß solche Äußerungen! Ein Lob aus meinem Munde macht Dich nicht eitel, es ruft Dich nur auf, an Deiner Vervollkommnung zu arbeiten. Ist es wirklich Dein Herzenswunsch, mir zu Gefallen zu leben, so gehst Du mit neuem Eifer an die Aufgaben heran, deren Bewältigung ich bei Dir anerkannt habe. Ein Lob aus meinem Munde ist noch kein Brief und Siegel auf Deine Frömmigkeit, daß Du nun etwa auf sie stolz zu sein brauchtest. Freundeslob und Feindestadel darf man beide nicht stumpf hinnehmen.

Und nun bleibt noch der eine Punkt zu besprechen. Es ist die alte Klage, die Du wieder und wieder erhebst. Du nimmst es Dir heraus, Gott zur Rede zu stellen über die Art und Weise unserer Bekehrung, statt ihm dafür den schuldigen Lobpreis darzubringen. Man darf nicht blind sein gegenüber dieser Gnadenführung unseres Gottes, und so hatte ich ganz fest geglaubt, Deine Bitternis habe sich vor der offenbaren Gnadenführung in das Nichts aufgelöst. Diese Bitternis ist eine schwere Gefahr für Dich, Dir zermürbt sie Leib und Seele, sie ist Dein Unglück und meine Qual! Du versprichst doch ganz klar und deutlich, Du willst mir in allem zu Gefallen leben; dann erfülle Dein Versprechen, quäle mich damit nicht mehr, sondern mach mir die eine große Freude und wirf diese Bitterkeit von Dir! Bleibst Du ihr verhaftet wie seither, so kannst Du mir nicht mehr gefallen und kannst auch nicht mit mir vereint zur ewigen Seligkeit aufsteigen. Du versprachst mir in die ewige Verdammnis zu folgen, und da willst Du es übers Herz bringen, mich zur Seligkeit allein gehen zu lassen? Versuch es doch, Dich darin wenigstens fromm in Gottes Willen zu ergeben! Sonst scheidest Du Dich selber von mir, wenn ich wirklich - Du denkst es jedenfalls - zu Gott eile! Diese Ergebung kann Dir nicht so schwer fallen; sie schließt Dir die Seligkeit des Himmels auf und läßt unsere Gemeinschaft werden zu einer Gemeinschaft glückerfüllten Dankens. Vergiß nicht, was Du gesagt und sogar geschrieben hast über die Wege, auf denen Gott uns in seinen Dienst zog! "Gottes Güte war Dir gerade da am nächsten, wo Du Gottes Zorn zu spüren glaubtest." So schriebst Du, und es ist ja klar und einleuchtend, daß dies die Wahrheit ist. Laß Dir also Gottes Ratschluß jedenfalls darum gefallen, weil er zu meinem Heil ergangen! Wenn Dein gewaltiger Schmerz die Stimme der Vernunft nicht mehr überschreit, dann wird sie Dir sagen, daß es zu meinem und zu Deinem Heil gewesen. Jammere nicht darüber, daß Du die bedingende Ursache solchen Glücks geworden; Gott hat ganz bestimmt gerade das mit Dir schon im Sinn gehabt, als er Dich schuf! Keine Klagen über mein Leid! Sonst mußt Du auch in Wehklagen ausbrechen über die Heilsgnade, die uns geworden aus dem unschuldigen Leiden der Märtyrer und aus dem unschuldigen Sterben unseres Herrn Jesu Christi! Wäre es denn für Dich leichter zu tragen und kränkte es Dich minder, wenn ich mein Unglück verdient hätte? Wahrhaftig, dann wäre mein Unglück für mich eine Schmach und für meine Feinde ein Triumph! Dann wäre ihre Tat gerecht und verdiente alle Anerkennung, dann wäre mein die Schuld, mein die Verachtung der Welt; kein Mensch möchte dann wider das Geschehene zetern und mich bejammern. Ich habe noch eine Feststellung, durch die ich Deinen bitteren Schmerz vielleicht lindern kann. Gerecht und heilsam ist die Prüfung, die uns getroffen. Gott hat seine Gerechtigkeit bewiesen, als er seine Strafe erst vollzog, da wir rechtmäßig verheiratet waren, und noch nicht, da wir miteinander buhlten! Als wir unseren Ehebund schon geschlossen hatten und Du in Argenteuil bei den frommen Schwestern im Kloster weiltest, da kam ich - Du erinnerst Dich daran - eines Tages heimlich zum Besuch. Du weißt es noch, was ich bei diesem Besuch in meiner gierigen Unbeherrschtheit mit Dir begangen, in einer Ecke des Refektoriums begangen - wir hatten ja sonst keinen Raum, in den wir uns zurückziehen konnten. Du erinnerst Dich noch, welch schändliche Dinge wir an diesem ehrwürdigen Ort trieben, der unter dem Schutz der heiligen Mutter Gottes steht. Auch wenn sonst nichts vorfiel, das allein rechtfertigte eine noch viel strengere Ahndung. Brauche ich Dich an die Buhlereien und an die häßlichen Besudelungen zu erinnern, die wir vor unserer Eheschließung uns zuschulden kommen ließen? Und dann dieser schwarze Verrat, mit dem ich Deinetwegen Deinen Oheim so schändlich betrog; und dabei war ich so lange sein Hausgenosse gewesen! Jeder muß es sagen, der Oheim hat recht gehabt, als er mich verriet, hat er doch nur Gleiches mit Gleichem vergolten. Der vorübergehende Schmerz meiner Verwundung, der sollte eine ausreichende Strafe sein für meine schweren Verbrechen? Durfte ich denn für so viel Böses überhaupt noch so großes Heil erwarten? Wie schwer hätte, um dem Recht Genüge zu tun, der richtende Gott diese Schändung bestrafen müssen, die das Kloster der heiligen Gottesmutter durch uns erlitten! Wenn nicht alles trügt, dann büße ich diese Taten nicht so sehr mit meiner Verstümmelung - sie wurde mir ja zum Heil - wie mit den Verfolgungen, die ich jetzt tagtäglich ohne Ende erfahre. Du weißt es noch, als ich Dich während Deiner Schwangerschaft in meine Heimat schickte, da ließ ich Dich als Nonne im heiligen Gewand die Reise machen. Durch diesen Trug versündigte ich mich hohnvoll an Deinem jetzigen Stand. Wie richtig hat die göttliche Gerechtigkeit, besser gesagt die göttliche Gnade gehandelt, als sie Dich, wenn auch wider Deinen Willen, in den Stand versetzte, den zu verhöhnen Du Dich nicht entblödet hast. Gott wollte, Du solltest im Nonnengewande abbüßen, was Du am Nonnengewande gesündigt hast; Gott wollte durch den wirklichen Ablauf der Sache den Lug und Trug wiedergutmachen und sühnen. Aber lassen wir einmal die göttliche Gerechtigkeit beiseite! Denk doch bitte an das, was zu unserem Besten geschehen ist, und Du wirst das Geschehene nicht mehr als Ausfluß der göttlichen Gerechtigkeit bezeichnen, sondern als Geschenk der göttlichen Gnade! Liebste, vergiß es doch ja nicht, wie uns der Herr aus dem gefährlichen Meer mit dem Netz seines Erbarmens gezogen, denk daran, wie wir in der Charybdis Strudel schon Schiffbruch gelitten und wie er uns wider unseren Willen errettet hat! Wenn wir daran denken, dann müssen wir beide in den Ruf ausbrechen: "Der Herr hat sich Sorge gemacht um meinetwillen." Nimm es Dir immer wieder zu Herzen, in welche Gefahren wir uns gestürzt hatten und aus welchen Gefahren der Herr uns gerettet! Mit innigem Dank mußt Du es allzeit erzählen, "wie Großes der Herr an uns getan," und wenn ein Sünder an der Güte Gottes verzweifeln will, den tröste mit unserem Beispiel: Alle sollen es gewahr werden, was denen zuteil werden kann, die demütig darum bitten, wenn Gott den widerspenstigen Sündern solche Gnade schenkt. Laß Dir den hohen Ratschluß der himmlischen Liebe zu Herzen gehen, laß es Dir zu Herzen gehen, wie barmherzig der Herr sein strenges Gericht uns zur Besserung dienen ließ, wie weise er es gefügt hat, daß sogar unser Böses zu unserem Guten werden mußte; vergiß es nicht, wie er aus Gottlosigkeit die Gottseligkeit zu machen wußte, und wie er nur ein Glied meines Leibes zu verletzen brauchte, mit vollem Recht verletzte, um unser beider Seelen zu retten! Vergleiche doch miteinander die Schwere der Krankheit und die Einfachheit des Heilmittels! Vergleiche die Größe der Gefahr und die Leichtigkeit der Befreiung! Bedenk, was wir verdient haben, und sieh mit Staunen Gottes liebende Barmherzigkeit! Du weißt, in welche Schamlosigkeiten wir durch meine zügellose Gier gerieten. Ich wälzte mich geradezu wie ein Tier in diesem Morast, sogar in der Karwoche und an den höchsten Festtagen, ohne auf die mahnende Stimme des Schamgefühls und der Gottesfurcht zu hören. Ich ging sogar so weit, Dich durch Drohungen und Schläge des öfteren gefügig zu machen, wenn Du nicht mithalten wolltest, wenn Du Dich zur Wehr setztest, soweit es Deine schwache Kraft zuließ, und wenn Du, das schwache Weib, mich batest, einmal zu verzichten. Die Glut meiner Gier hatte mich mit Dir geradezu zusammengeschmiedet; ich dachte nicht mehr an Gott, ich dachte nicht mehr an mein besseres Selbst, so tief untergetaucht war ich in den armseligen Genüssen, die zu schmutzig sind, als daß ich sie ohne Erröten auch nur nennen kann. Gott wußte in seiner Barmherzigkeit für mich nur noch die eine Hilfe, mir diese sinnlichen Genüsse ein für allemal unmöglich zu machen. Und so war es Gottes gerechte, gnädige Fügung, den schnöden Verrat Deines Oheims zuzulassen; um in vielem anderen wachsen zu können, mußte ich das eine Organ verlieren, in dem meine Sinnlichkeit ihren Hauptsitz hatte und meine Gier ihren Ursprung. Ein Glied allein hatte an uns gesündigt; war es nicht gerecht, daß dieses Glied das Strafgericht traf, daß es in seinem Leiden gutmachte, was es in seinen Freuden begangen hatte? Das Messer, das meinen Leib traf, es befreite auch die Seele von dem Schmutz, in den ich geradezu schon versunken war. Keine Fleischeslust konnte mich inskünftige noch befallen, und so war ich für den heiligen Dienst am Altar erst recht befähigt. Gott ließ mich - und darin bewährte sich seine Milde - nur an dem Teil leiden, dessen Verlust meinem Seelenheil förderlich war und meine äußere Erscheinung nicht entstellte. Diese Einbuße hinderte die Verwaltung keines Amtes, ja sie machte mich sogar tauglicher zu jedem ehrbaren Tun, bei dem das Weiterbestehen dieser Sinnlichkeit nur als Erschwerung empfunden werden konnte. Gottes Gnade hat mich beraubt, nein, mich erlöst von diesen verächtlichen Organen - sie heißen einfach Schamglieder, weil man sie mit ihrem eigentlichen Namen nicht nennen kann -; daß Gott mich von ihnen erlöst hat, das bedeutet doch nur, er hat den Lasterschmutz beseitigt, um so die Sittenreinheit zu retten. Einige Weise haben nach dieser Sittenreinheit leidenschaftlich verlangt und - so erzählt man sich - selbst die Hand angelegt, um diese schändliche Sinnlichkeit mit Stumpf und Stiel auszurotten. Der Apostel selber hat, allerdings vergeblich, zum Herrn gefleht, daß der Pfahl von ihm wiche, der ihm ins Fleisch gegeben; es wird dieser Pfahl im Fleisch, von dem der Apostel hier spricht, auch im geschlechtlichen Sinn gedeutet. Ein sicheres Beispiel ist der große christliche Philosoph Origenes. Um den Brand der Leidenschaft gründlich zu löschen, hat er es über sich gebracht, sich selbst zu verstümmeln. Nach der wörtlichen Auslegung der Schriftstelle erwartete er die Seligkeit nur für die, "die sich selbst verschnitten haben um des Himmelreichs willen." Nur solche Leute, meinte Origenes, erfüllen in seinem wirklichen Sinn des Herrn Wort von den Gliedmaßen, die dich ärgern und die du abhauen und wegwerfen sollst. Er faßte wohl das prophetische Wort des Jesaja buchstäblich auf, statt nach seinem verborgenen Sinn, das Wort, in dem Gott die Verschnittenen über die anderen Gläubigen stellt: "So spricht der Herr von den Verschnittenen, welche meine Sabbate halten und erwählen, was mir wohlgefällt, ich will ihnen in meinem Hause und in meinen Mauern einen Ort und einen Namen geben, besser denn 'Söhne und Töchter'; einen ewigen Namen will ich ihnen geben, der nicht vergehen soll."Dennoch ist Origenes in schwere Schuld verfallen, da er seinen Leib verstümmelte, um seines Leibes Schuld zu tilgen. Er eiferte zwar um Gott, aber sein Eifer war nicht vom Licht erfüllt, und so lud er Blutschuld aufsich, indem er sich selber verstümmelte. War es Einflüsterung des Teufels oder ein schwerer Irrwahn, jedenfalls tat er das mit eigener Hand, was Gottes Barmherzigkeit einen anderen an mir tun ließ. Ich entrinne der Schuld, statt ihr zu verfallen, ich verdiene den Tod und erlange das Leben; Gott ruft, ich widerstrebe und verharre in meiner Sünde; da reißt mich Gott trotz meines Sträubens heraus und zwingt mir so die gnadenvolle Vergebung auf. Und der Apostel? Er fleht zum Herrn, daß der Pfahl von ihm wiche, und er wird nicht erhört; er läßt nicht ab zu flehen, aber Gott versagt ihm seine Bitte. Ich kann in Wahrheit sagen: "Der Herr aber sorgt für mich." Darum will ich mich aufmachen und "ich will erzählen, was er an meiner Seele getan hat." Tritt heran, tritt auch Du heran, treue Gefährtin, bring mit mir zusammen das dankerfüllte Gebetsopfer! Sünde und Gnade ist ja unser gemeinsames Erleben; auch Deines Seelenheils hat der Herr nicht vergessen. Er denkt Dein vor anderen; hat er doch Dich Heloisa gerufen nach seinem eigenen Namen, der Heloim lautet, und in Deines Namens heiliger Vorbedeutung Dich insbesondere als sein Eigentum bezeichnet. Gottes Liebe hat mich gnädig umfangen und in mir auch Dich umfangen, so wie zuvor der Versucher in mir auch Dich zu verderben gedachte. Kurz bevor die Wendung eintreten sollte, hatte uns Gott durch das unlösbare Band des Ehesakraments miteinander verbunden. Ich gedachte, meine über alles Maß Geliebte für alle Zeit zu behalten, Gott aber gedachte, diesen Anlaß zu benützen, um uns beide in seinen Dienst zu ziehen. Wären wir nicht zuvor schon rechtmäßig Mann und Frau gewesen, es hätte leicht dahinkommen können: ich zog mich von der Welt zurück, aber Du fandest den Weg nicht, der aus der Welt herausführte, mochtest Du nun auf das Zureden Deiner Angehörigen oder auf des Fleisches Lockung hören. Sieh es an, wie "der Herr aber für uns gesorgt hat," so gesorgt, als ob er noch Großes mit uns vorhätte, als ob er empört und bekümmert wäre, uns beide mit dem anvertrauten Pfund der Wissenschaft nicht besser zu seines Namens Ehre wuchern zu sehen! Bei der Unfähigkeit seines letzten Knechtes, keusch zu leben, mochte er fürchten, was da geschrieben steht: "Weiber betören die Weisen," wie es auch vom hochweisen Salomo nur zu sehr bekannt ist. Wie reichlichen Zins bringt dem Herrn Tag für Tag das Pfund der Weisheit, das er Dir verliehen! Du hast ihm schon so viel geistliche Töchter geboren, ich aber muß ganz unfruchtbar bleiben und mühe mich mit den Kindern der Verderbnis ganz nutzlos ab. Es wäre doch ein betrüblicher, ein fluchwürdiger Verlust, wenn Du der Fleischeslust hingegeben mit Schmerzen wenige Kinder für die Welt gebären solltest, während Du jetzt mit Jauchzen eine vielfache Zahl für den Himmel gebierst. In der Welt wärest Du nur eine Frau, jetzt stehst Du sogar über den Männern und hast Evas Fluch in Marias Segen gewandelt. Diese heiligen Hände, die jetzt sogar die Bücher der Schrift aufschlagen dürfen, sie müßten in der Welt die niedrigsten Geschäfte einer Ehefrau verrichten. Gott selbst hat geruht, von dem anhaftenden Erdenschmutz und dem Staub der Sinnlichkeit uns zu befreien, uns zu sich zu ziehen mit der Gewalt, mit der er den Paulus dereinst erschüttert und zu sich gezogen hat. Durch unser Beispiel wollte er vielleicht noch andere Gelehrte von ihrer verblendeten Einseitigkeit heilen. Geliebte Schwester, ich beschwöre Dich, laß es Dich nicht anfechten und falle nicht unserem Vater im Himmel zur Last mit Deinen Klagen, wenn er als echter Vater uns erzieht,sondern laß Dir zu Herzen gehen sein heiligeswort: "Welche der Herr liebhat, die straft er; er stäupt aber einen jeglichen Sohn, den er aufnimmt." Und es steht auch geschrieben: "Wer seine Rute schont, der haßt seinen Sohn." Die Strafe, die uns getroffen, ist ja keine zur ewigen Verdammnis, sie ist nur eine vorübergehende Strafe zur Besserung. Hörst Du auf den Propheten, so empfängst Du den starken Trost: "Nicht ein zweitesmal wird der Herr ins Gericht gehen mit der gleichen Übertretung, es wird das Unglück nicht zweimal kommen." Laß Dir gesagt sein die erhabene, gewaltige Mahnung dessen, der da ist die Wahrheit: "Fasset eure Seelen mit Geduld!" Daher spricht auch Salomo: "Ein Geduldiger ist besser denn ein Starker, und der seines Mutes Herr ist, denn der Städte gewinnt." Kommen Dir nicht die Tränen der tiefsten Trauer, wenn Du den eingeborenen Gottessohn anschaust? Unschuldig ist er um Deinetwillen, um aller Menschen willen von den Gottlosen gegriffen, dahingeschleppt und gegeißelt, ins verhüllte Angesicht geschlagen, verspottet, bespeit und mit Dornen gekrönt, er ist zwischen Räubern aufgehängt, und es ist ihm alles widerfahren, was seine Zeit an Schmach und Schande wußte, er ist am Pfahl des Kreuzes den schrecklichen Tod der Verbrecher gestorben. Liebe Schwester, habe ihn allzeit vor Augen, Deinen, der ganzen Kirche wahren Bräutigam, habe ihn vor Augen und im Herzen! Blick zu ihm auf, wie er hinausgeht, sich für Dich kreuzigen zu lassen, und wie er sein Kreuz trägt! Stell Dich unter das Volk und unter die Frauen, die ihn beklagten und beweinten, wie es Lukas schildert: "Es folgte ihm aber nach ein großer Haufe Volks und Weiber, die beklagten und beweinten ihn." Voll Güte kehrte sich Jesus zu ihnen und verkündete ihnen in seiner Milde, wie sein Tod dereinst in ihrem Untergang die Sühne finden werde, wie sie aber dadurch, daß sie klug werden, sich vor diesem Untergang retten könnten: "Ihr Töchter von Jerusalem, weinet nicht über mich, sondern weinet über euch selbst und über eure Kinder! Denn siehe, es wird die Zeit kommen, in welcher man sagen wird: Selig sind die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren haben, und die Brüste, die nicht gesäugt haben! Dann werden sie anfangen, zu sagen zu den Bergen: Fallet über uns! und zu den Hügeln: Decket uns! Denn so man das tut am grünen Holz, was will am dürren werden?" Leide mit dem, der freiwillig für Deine Erlösung litt, und traure um den, der sich für Dich hat kreuzigen lassen! Steh allzeit in Deinen Gedanken mit an seinem Grab, weine, wehklage mit den gläubigen Frauen, wie die Schrift es sagt: "Frauen saßen am Grab, klagten und weinten um den Herrn."Bereite mit ihnen die Spezereien zu seinem Begräbnis, aber nicht die gewöhnlichen des täglichen Lebens, sondern die edleren der Geistigkeit! Jene verlangt nur, wer diese nicht kennt. In frommer Hingabe laß Dein Herze durch dies Erleben erschüttern! Der Herr selbst ruft durch Jeremias Mund zu solchem leidschweren Miterleben die Gläubigen auf: "Euch sage ich allen, die ihr vorübergehet: Schauet doch und sehet, ob irgendein Schmerz sei wie mein Schmerz!" Das bedeutet: verdient irgendwer in seinem Leid soviel Mitleid wie ich, der ich allein und schuldlos für fremde Schuld büße? Er ist selber der Weg, den die Gläubigen heimgehen aus der Verbannung ins wahre Vaterland. Er hat selbst sein Kreuz, von dem herab er uns also anruft, für uns als Leiter aufgerichtet. Er hat sich für Dich hinschlachten lassen und ist doch der eingeborene Sohn Gottes. Es war sein bewußter, frei er Wille, daß er sich für Dich geopfert. Dein Opfer für ihn sei tiefes Mitleid und tiefe Trauer! Mache wahr die Weissagung von den frommen Seelen, die aus des Propheten Sacharja Munde also lautet: "Sie werden um ihn klagen, wie man klagt um ein einziges Kind, und werden sich um ihn betrüben, wie man sich betrübt um ein erstes Kind." Geliebte Schwester, bedenke die Klage, welche die Freunde des Königs erschallen lassen bei dem Tode seines erstgeborenen und einziggeborenen Sohnes! Stell Dir den Jammer der engeren Familie vor, die Trauer, in der sich der ganze Hof verzehrt! Das Wehegeschrei der Braut des Einziggeborenen ist herzzerreißend; es sich auch nur vorzustellen, wird Dir unerträglich sein. Mit diesem Bräutigam hast Du den beglückenden Ehebund geschlossen, geliebte Schwester, und mußt es also der Braut des Königssohns gleichtun in Wehklage und Jammergeschrei! Der Bräutigam hat Dich erkauft, aber nicht mit Geld und Gut, sondern mit sich selbst, mit seinem Selbst; mit seinem Blut hat er Dich gekauft, hat Dich erkauft und erlöst. Gewaltig ist das Recht, das er an Dich hat, ein Schatz bist Du in seiner Schatzkammer. Der Apostel erwägt, wie wertvoll der sein muß, um deswillen der Schatz dahingegeben wird, und welcher Dank dafür gebührt. So sagt er von diesem Schatz: "Es sei aber ferne von mir, mich zu rühmen, denn allein von dem Kreuz unseres Herrn Jesu Christi, durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt." Du bist höher als der Himmel und höher als die Welt, da sich der Schöpfer der Welt für Dich zum Kaufpreis dahingegeben. Was kann der an Dir Großes gefunden haben, der doch keines Besitztums weiter bedarf, was kann er so Großes gefunden haben, daß er Dich zu gewinnen den Kampf eines schmachvollen Todes bis zum schauerlichen Ende kämpfte? Was kann er an Dir finden wollen als Dein Selbst? Der ist der wahre Freund, welcher Dich selber begehrt, nicht aber das Deine. Schon bereit, für Dich zu sterben, sprach der wahre Freund: "Niemand hat größere Liebe denn die, daß er sein Leben läßt für seine Freunde." Christus war Dein wahrer Liebhaber, ich war es nicht! Meine Liebe hat uns beide mit Sünden umfangen und darf nicht Liebe, darf nur Sinnlichkeit heißen. An Dir sättigte ich meine armselige Lust, und in dieser Sättigung gipfelte meine Liebe.

Du wendest ein, Abaelard habe für Heloisa leiden müssen. Vielleicht ist Dein Einwand richtig. Aber noch mehr habe ich durch Dich gelitten, leiden müssen wider meinen Willen; nicht aus Liebe zu Dir habe ich gelitten, sondern durch die Gewalttat, die an mir verübt wurde; ich habe auch nicht gelitten, um Deine Seele zu retten, ich habe durch mein Leiden Deine Seele zur Verzweiflung gebracht. Aber Dein wahrer Freund hat gelitten zu Deinem Heile, er hat es mit seinem Willen getan; er ist es, der durch sein Leiden all unsere Schwachheiten auf sich lädt und alles Leid hinwegnimmt. All Deine Hingebung, Dein Mitleiden, Deine Zerknirschung - bring sie ihm als Opfer, nicht mir, das ist meine inständige Bitte! Der ward erfunden unschuldig, der mußte Unrecht und Grausamkeit erleiden: darüber vergieße Tränen, nicht über die gerechte Strafe, die ich leiden mußte! Es ist ja keine Strafe, es ist für uns beide - ich betone es noch einmal - die höchste Gnade. Du bist ungerecht, wenn Du die Gerechtigkeit nicht liebst, Du bist die Ungerechtigkeit in Person, wenn Du wissentlich Dich auflehnst gegen Gottes Willen, gegen Gottes hohe Gnade. Klagelieder, ja Klagelieder stimm an, aber stimme sie an über Deinen Erretter und Erlöser, nicht über Deinen Verführer und Deinen Buhlen! Stimm Dein Klagelied an über Deinen Herrn, der für Dich gestorben, nicht über Deinen Knecht, der noch lebt, der jetzt erst aus Todesnacht zum wahren Leben erweckt ist! Ich sage es Dir mit aller Eindringlichkeit, sieh Dich vor, sonst wenden sie zu Deiner großen Schmach das Wort auf Dich an, das Cornelia für ihre fassungslose Trauer von Pompejus hören mußte: "Noch lebt nach den Schlachten Pompejus. Aber sein Glück ist dahin! Dein Weinen verrät, was Du liebtest." Laß Dir das bitte zu Herzen gehen und bedenke es schamvoll! Sonst sieht es so aus, Du möchtest Dir nachträglich die häßlichen Schändlichkeiten zu eigen machen, die Du zuerst nur erduldet. Flehentlich bitte ich Dich, liebe Schwester, nimm hin in Geduld, was Gott an uns getan aus Barmherzigkeit! Die Rute des Vaters hat uns getroffen, uns zu bessern, auf daß nicht das Schwert des Verfolgers uns treffe, uns zu töten. Gott schlägt uns Menschen die Wunden nicht, um den Tod zu bringen, er schlägt sie, um vor dem ewigen Tod uns zu retten. Gott setzt das Messer im Gesunden an, um das Kranke auszuschneiden, er verwundet den Leib und rettet die Seele. Als gerechter Richter müßte er töten, als barmherziger Vater macht er lebendig; ein trefflicher Seelenarzt schneidet er das Unreine weg und läßt stehen das Reine. Er straft einmal,um nicht für immer strafen zu müssen. Er läßt den Einen an der Wunde leiden, auf daß er die Zwei mit dem Tode verschone. Gott sieht ein schuldiges Paar und straft nur den Mann. Gottes Barmherzigkeit hatte darin Nachsicht mit der Schwäche eines Weibes. Als Geschlechtswesen durftest Du schwächer sein als der Mann, als Einzelwesen warst Du in Deiner Selbstbeherrschung stärker. Gottes nachsichtige Güte war also verdient, denn Du warst nicht so strafwürdig wie ich. Gott unserem Herrn sei auch dafür der Dank dargebracht: er hat Dir einst die Strafe erlassen, ja er hat Dich auserlesen, die Ehrenkrone zu tragen. Mich hat unser Gott ein einziges Mal an meinem Leibe büßen lassen und hat mich von der brennenden Sinnlichkeit völlig erlöst, auf daß ich nicht zuschanden würde. Dich hat unser Gott auserlesen, die Märtyrerkrone zu gewinnen: Wieder und immer wieder lockt das Fleisch ein junges, frisches Herz, wie Du es hast, und legt ihm Leiden zu tragen auf. Leiden ohne Zahl. Ich weiß, es ekelt Dich geradezu an, so etwas zu hören, ich weiß, es soll und soll vor Dir nicht ausgesprochen werden - aber so spricht, daß aller Ohren es hören, so spricht, der da ist die Wahrheit: Die Krone winkt dem, der da aushält im Kampf. "Er wird doch nicht gekrönt, er kämpfet denn recht." Ich habe auf diesem Kampfplatz nichts mehr zu kämpfen; so ist mir auch keine Ehrenkrone vorbehalten; der kann ja nicht mehr kämpfen, dem der Stachel der Sinnlichkeit ausgerissen ist. Kann ich darum auch keine Krone mehr gewinnen, ich brauche doch - und das ist wohl auch schon etwas wert - vor keiner Strafe mehr zu bangen, ja vielleicht wird mir Gott in seiner Huld viele Strafen in der Ewigkeit erlassen, weil er schon auf Erden in einem, allerdings schmerzvollen Augenblick an mir die Strafe vollzogen. Mit den Menschen, die sich an diese Welt klammern, ist es wie mit dem Vieh, von dem der Prophet sagt: "Es verfaulte das Vieh in seinem Mist." Wenn ich nur die Gewißheit habe, daß Dein Verdienst wächst, so will ich nicht mehr darum klagen, daß mein Verdienst schwindet. Eins sind wir beide in Christo und durch den Bund der Ehe "nicht zwei, sondern ein Fleisch." Was Dein ist, das ist, denke ich, auch mein. Dein ist aber Christus, dieweil Du seine Braut geworden. Und ich, ich wiederhole mein Geständnis, ich bin Dein Knecht, so wie ich vor Zeiten Dir als Herr gegolten habe; ich bin Dir jedoch mehr in geistiger Liebe zugetan als in Furcht und Zittern Untertan. Darum habe ich dieses feste Vertrauen zu Deiner Fürsprache für mich, der Herr werde mir auf Dein Gebet schenken, was er mir auf mein Gebet nicht schenkt. Ich bin auf Deine Fürbitte jetzt in dieser Drangsal mehr als je angewiesen, da mir tagtäglich Gefahr und Anfechtung kaum Zeit gönnt zum Leben, geschweige denn zum Beten! So darf ich mich nicht verlassen auf das Beispiel des frommen Verschnittenen, von dem die Heilige Schrift erzählt, "Ein Kämmerer und Gewaltiger der Königin Kandake im Mohrenlande, welcher war über ihre ganze Schatzkammer, der war von weit her gekommen gen Jerusalem anzubeten und zog wieder heim." Da sandte zu ihm der Engel des Herrn den Apostel Philippus, auf daß er ihn zum Glauben bekehre. Der Kämmerer hatte sich diese Gnade verdient durch sein andächtiges Gebet und seine anhaltende Versenkung in die Heilige Schrift. Auch damals auf der Reise ließ er nicht ab, in der Schrift zu lesen, der Gewaltige aus den Heiden, der er war; und da fügte es zu seinem Besten die göttliche Vorsehung und ließ ihn die Stelle in der Heiligen Schrift finden, die dem Apostel die günstigste Gelegenheit gab, ihn zu bekehren. Ich habe um Deine, um Eure Fürbitte gebeten. Meiner Bitte soll nichts im Wege stehen, nichts soll ihre Erfüllung aufschieben, und so habe ich es mir angelegen sein lassen, ein Gebet aufzusetzen und Dir zu senden. Bringt es für mich in tiefer Demut dem Herrn als Opfer dar! "0 Gott, du hast im Anbeginn der Schöpfung, dieweil du das Weib aus der Rippe des Mannes gebildet, das hochheilige Sakrament der Ehe gestiftet, du hast die Ehe hochgepriesen und verherrlicht, da du geboren worden von Maria, seinem vertrauten Weibe, und da du deiner Wunder Reihe auf einer Hochzeit begonnen, Gott, du hast geruht, meiner Schwachheit und Unenthaltsamkeit - du gibst der Tat den Namen - dieses Heilmittel vor Zeiten zu verordnen. Gott, sieh gnädig herab auf die Bitten, die ich in tiefer Demut als deine Magd kniefällig für meine Vergehen und meines Geliebten Vergehen vor dein Angesicht bringe! Vergib uns, du Allergnädigster, der du die Gnade selber bist, vergib uns unsere vielen schweren Sünden und laß uns erfahren: Wenn auch bei uns der Sünden viel, bei Gott ist noch mehr Gnade! Strafe die Schuldigen, so flehe ich zu dir, in diesem Leben und belohne ihrer in jenem! Strafe sie in der Zeit, auf daß du sie nicht in Ewigkeit zu strafen brauchest! Die Rute der Zucht schwinge über dem Haupt deiner Knechte, nicht das Schwert deines Grimms! Schlage das Fleisch, auf daß du die Seele rettest! Läutere uns in deiner Güte als barmherziger Vater, und verfahre nicht mit uns nach deiner strafenden Gerechtigkeit als strenger Herr und Gott! Prüfe uns, Herr, und versuche uns, so wie es der Prophet für sich selber von dir erfleht; das dürfen wir uns ausdeuten mit den Worten: 'Sieh zuerst auf unsre Kräfte und danach bemiß die Last der Prüfung'! Auch durch den seligen Paulus läßt du ja deinen Gläubigen versprechen: 'Gott ist getreu, der euch nicht läßt versuchen über euer Vermögen, sondern macht, daß die Versuchung so ein Ende gewinne, daß ihr's könnet ertragen.' Du hast uns vereint, o Herr, und hast uns geschieden, wann und wie es dir gefallen. Vollende nun, o Herr, in deiner großen Barmherzigkeit, was du barmherzig begonnen: der du uns in der Welt einmal voneinander geschieden, vereine uns mit dir auf ewig in deinem himmlischen Reiche! Unsere Hoffnung, unser Erbteil, unsere Sehnsucht, unser Trost, Herr, sei du gepriesen von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen."

In Christo, lebe wohl, Du Braut Christi, Lebe wohl in Christo, lebe für Christus!

Amen.

 

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