Allgemein
Logik
des Aristoteles
Bertrand Russell
ARISTOTELES hat auf vielen Gebieten sehr großen Einfluß, den
größten jedoch in der Logik. In der Spätantike, als PLATON
unter den Metaphysikern noch an erster Stelle stand, war
Aristoteles in der Logik die allgemein anerkannte Autorität
und blieb es auch während des ganzen Mittelalters. Erst im
13. Jahrhundert gestanden ihm christliche Philosophen auch in
der Metaphysik die gleiche Überlegenheit zu. Diese
Vorrangstellung büßte er nach der Renaissance größtenteils
wieder ein, in der Logik jedoch erhielt er sie sich. Selbst
heute noch lehnen die katholischen Lehrer der Philosophie, wie
viele andere auch, die Entdeckungen der modernen Logik ab und
halten seltsam zäh an einem System fest, das ganz entschieden
ebenso überholt ist wie die ptolemäische Astronomie. Der
Einfluß, den er noch heute besitzt, ist klarem Denken so
hinderlich, daß man sich kaum vorstellen kann, welch großen
Fortschritt er im Vergleich zu seinen Vorgängern (einschließlich
Platons) bedeutete; seine Leistung auf dem Gebiet der Logik
würde noch weit bewundernswerter erscheinen, wenn sie nur
eine Stufe in einer kontinuierlichen Entwicklung gewesen wäre,
statt bei einem toten Punkt zu enden (wie es tatsächlich
war), dem mehr als zwei Jahrtausende der Stagnation folgten. Die
aristotelische Theorie beruht auf dem Begriff des sogenannten
"Wesens" eines Dinges. Die Definition,
sagt er, ist die Feststellung der Wesensnatur eines Dinges.
Der Wesensbegriff ist aus der nacharistotelischen Philosophie
nicht wegzudenken, bis wir zur Neuzeit kommen. Für mein Gefühl
ist es ein hoffnungslos verworrener Begriff... Bei dem Begriff
"Substanz" wird wie bei dem des "Wesens"
etwas in die Metaphysik übertragen, was nur eine sprachliche
Vereinfachung ist. Ich
komme zu dem Schluß, daß sämtliche aristotelische Ansichten
falsch sind mit der Ausnahme der formalen Theorie des
Syllogismus (Schluß vom Allgemeinen aufs Besondere), die
unwichtig ist. Wer heute Logik erlernen will, verschwendet nur
seine Zeit, wenn er Aristoteles oder einen seiner Schüler
liest. Trotzdem zeugen seine logischen Schriften von großer
Befähigung und wären der Menschheit auch nützlich gewesen,
wenn sie zu einer Zeit erschienen wären, als es noch
lebendige geistige Originalität gab. Unglücklicherweise
wurden sie aber gerade am Ende der schöpferischen Periode des
griechischen Denkens veröffentlicht und wurden daher als maßgebend
übernommen. Als die geistige Originalität dann wieder
auflebte, hatte Aristoteles
bereits zweitausend Jahre unbeschränkt regiert und war sehr
schwer zu enttrohnen. In der ganzen Neuzeit mußte praktisch
jeder wissenschaftliche, logische oder philosophische
Fortschritt eine Kampfansage an die Anhänger des Aristoteles
bedeuten.
http://www.mauthner-gesellschaft.de/mauthner/russ.html
Die
Aristotelische Logik
Stefan R. Müller
Die
artistotelische Logik ist im wesentlichen eine Begriffslogik,
kennt aber auch bereits eher formal anmutende Schlußregeln. Dieser
Text führt in diese Schlußtechnik ein, die später von den
Scholastikern Syllogistik genannt wurde und von Aristoteles
selbst eben als die Analytik verstanden wurde, auf deren
Grundlage alles wissenschaftliche Beweisen aufgebaut ist.
Inhaltsverzeichnis
[A]
Prinzipien, die zum Aufbau eines Syllogismus führen
[A.1]
Wissen als Inhalt der kategorischen Aussagen
[A.2]
Assertorische Syllogistik
[A.2.1]
Vertauschen der Begriffe
[A.2.2]
Abschwächen der Quantität
[A.2.3]
Gegensätze
[A.3]
Beziehung zwischen Prämissen und Konklusion
[A.4]
Figuren
[A.5]
Hypothetische Syllogistik
[A.5.1]
Vertauschen der Prämissen
[A.5.2]
Reduktio Ad Absurdum
[A.6]
Sorits und Syllogismen mit mehr als zwei Prämissen
[A.7]
‘Reine’ und ‘Unreine’ Syllogismen
[B]
Aristotelische Syllogistik
[B.1]
Vollkommene und unvollkommene Syllogismen
[B.2]
Aristotelische Beweise
[B.2.1]
Beweis der Ungültigkeit
[B.2.2]
Beweis durch Heraushebung ( ekstesis )
[B.2.3]
Direkter Beweis
[B.2.4]
Indirekter Beweis
[B.3]
Die indirekten Syllogismen
[B.4]
Die 4. Figur
[B.5]
Reduzierung der notwendigen Syllogismen
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http://www.maschinist.de/aristoteles/ A Buridan and Quantum Connection to Aristotle
G.E. Hughes - quanton@on-net.net
Aristotle's approach, given his excellent foundation, was
totally rational: based upon a presumed objective
existence of substance. Aristotle's assumption gave us
his famous subject-object schism. Objects are rationally
real. Subjects are unreal (~irrational). All of
classical Western science prior to quantum physics is based
upon Aristotle's schism!
Aristotle gave
us his three laws of propositional logic (used for syllogistic
thinking):
- a law of
identity - (A is A);
- a law of
contradiction - (A must be either A or not A);
- and a law of
an excluded middle - (A cannot be both A and not A).
They are based
upon an assumed classical subject-object schism. Classical
thought's schism assumes objects exist, objects are
substantial, and objects do not change or cohere any other
objects or phenomena. It assumes subjective is
insubstantial, and does not exist for purposes of objective
syllogistic thinking.
Aristotle, a
great hater of sophisms, founded his logic on sophisms! Allow
your reviewer to show Aristotle's laws again interpreted in
quantum reality, but perceived classically as paradice:
1.
a law of identity - (A is A) |
—
in quantum reality A is both A and not A, |
2.
a law of contradiction - (A must be either A or not A) |
—
in quantum reality A is both A and not A, |
3.
a law of an excluded middle - (A cannot be both A and
not A) |
—
in quantum reality A is both A and not A. |
So, thinking
SOM (Subject-Object Metaphysics) classically, we can now see
Aristotle's three laws, given (presuming) a more general
quantum reality, are each self-referent and paradoxical!
We must
conclude Aristotelian logic, and all formal logics founded on
it are not logics which deal with reality, but are logics of
very restricted conventional contexts within a much larger
quantum reality. Further, any logic based upon an existence of
classical substantial objects is not a logic about reality,
but is a logic of a very restricted, anthropocentric,
conventional context within a more general quantum reality.
http://www.quantonics.com/Aristotle_Connection.html
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