Allgemein
Der
Dämon in uns
Eugen-Maria Schulak
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reden von Ethik - Versuch einer Begriffsklärung
Lange
noch bevor es "Ethik" als philosophische Disziplin
im Sinne von Aristoteles gab, hatte "Ethos" bei
Homer die Bedeutung von "Wohnung",
"Wohnort" und "gewohntem Aufenthalt". Es
bezeichnete die gewohnte Art zu handeln, zu reden, sich zu
benehmen, sich auszudrücken und gab die Sinnesart, den
Charakter und die Gesinnung wieder. Unter "Ethos"
verstand man die Eigenart und Haltung eines Menschen, seine Überzeugungen
und Gepflogenheiten, die einerseits in seiner angeborenen
Natur begründet sind, zugleich aber auch durch Gewohnheit,
Anpassung und Übung erst ausgebildet werden.
"Ethos" meinte alles, was uns innerlich bestimmt,
was unser Kern, was unser Wertvollstes bezeichnet: Haltung,
Verhalten, Eigenart, Wesen, Gesinnung, die auf sich selbst
beruhende Art des Charakters und des Denkens; moderner
formuliert: die Individualität.
Das Wort
"Daimon" stand ebenso wie "Theos" für die
allgemeine Benennung des Göttlichen. Doch während
"Theos" einen Gott bezeichnete, der im kultischen
Leben Bedeutung besaß, war "Daimon" bloß eine
dunkle und rätselvolle Kraft. Diese teilte den Menschen ihr
Lebenslos zu. Das Zuerteilte konnte dem Einzelnen zum Vorteil
oder zum Nachteil werden. Es war imstande, ihn glücklich oder
unglücklich zu machen. Jedes Wesen hatte mit seinem Daimon zu
leben. Die Bindung begann mit der Geburt und endete mit dem
Tod.
Die
philosophische Verbindung besorgte Heraklit: "Ethos
Anthropo Daimon". Eine mögliche Übersetzung dieser
Worte wäre: "Des Menschen Eigenart ist sein
Schicksal". Unser Wesen, unsere Individualität, so
Heraklit, ist Schicksal. Wir bekommen sie, von wem auch immer,
zugeteilt und müssen damit fertig werden. Platon freilich war
hier anderer Meinung: "Nicht wird ein Daimon euch
erlosen, sondern ihr werdet euch einen Daimon wählen ... den
Lebenslauf wählen, mit dem ihr dann notwendig verbunden
bleibt. Schuld hat, wer gewählt hat ..... Gott ist
schuldlos".
http://www.philosophische-praxis.at/daemon.html
ÜBER
DEN "HUMANISMUS"
Ladislav Hejdánek
Die « Ethik» kommt mit der «Logik» und der «Physik» zum
ersten Mal in der Schule Platons auf. Diese Disciplinen
entstehen zu der Zeit, die das Denken zur «Philoso/106/phie»,
die Philosophie aber zur EPISTÉMÉ (Wissenschaft) und die
Wissenschaft selbst zu einer Sache der Schule und des
Schulbetriebs werden läßt. Im Durchgang durch die so
verstandene Philosophie entsteht die Wissenschaft, vergeht das
Denken. Die Denker vor dieser Zeit kennen weder eine «Logik»,
noch eine «Ethik», noch die «Physik». Dennoch ist ihr
Denken weder unlogisch, noch unmoralisch. Die «Physis» aber
dachten sie in einer Tiefe und Weite, die alle spätere «Physik»
nie mehr zu erreichen vermochte. Die Tragödien des Sophokles
bergen, falls überhaupt ein solcher Vergleich erlaubt ist, in
ihrem Sagen das ÉTHOS anfänglicher als die Vorlesungen des
Aristoteles über «Ethik ». Ein Spruch des Heraklit, der nur
aus drei Wörtern besteht, sagt so Einfaches, daß aus ihm das
Wesen des Ethos unmittelbar ans Licht kommt.
Der Spruch des
Heraklit lautet (Frgm. 119): ÉTHOS ANTHRÓPÓ DAIMÓN. Man
pflegt allgemein zu übersetzen: «Seine Eigenart ist dem
Menschen sein Dämon.» Diese Übersetzung denkt modern, aber
nicht griechisch. ÉTHOS bedeutet Aufenthalt, Ort des Wohnens.
Das Wort nennt den offenen Bezirk, worin der Mensch wohnt. Das
Offene seines Aufenthaltes läßt das erscheinen, was auf das
Wesen des Menschen zukommt und also ankommend in seiner Nähe
sich aufhält. Der Aufenthalt des Menschen enthält und
bewahrt die Ankunft dessen, dem der Mensch in seinem Wesen gehört.
Das ist nach dem Wort des Heraklit DAIMÓN, der Gott. Der
Spruch sagt: der Mensch wohnt, insofern er Mensch ist, in der
Nähe des Gottes.
http://www.etf.cuni.cz/toCP1250.cs/kat-fi/2000-2001/hejdanektxt/humanism/humanism.htm
Skript
zur Vorlesung (Umwelt-)Ethik
K.-J. Durwen
Ethik (vom griech. ethos: gewohnter Ort des Lebens,
Sitte, Charakter), ist die Lehre von den sittlichen Werten und
Handlungen des Menschen. Ethik ist ursprünglich die
praktische Philosophie, im Unterschied zur formalen
Philosophie (Logik) oder theoretischen Philosophie
(Metaphysik). Heute wird sie oft mit „Moralphilosophie“
gleichgesetzt. Sie beschäftigt sich mit dem, was Kant in der
Frage formulierte: „Was sollen wir tun?“. Als Staats-,
Gesellschafts- und Rechtsphilosophie wie auch als
Technikphilosophie ist Ethik bemüht, die Konsequenzen für
die Gestaltung der öffentlichen und uns allen gemeinsamen
Angelegenheiten zu ziehen.
http://www.iaf.fh-nuertingen.de/fb/lehre/vorlesung/umwelte/ETHISKI.htm
Ethics
Updates
Lawrence M. Hinman - hinman@acusd.edu
Ethics Updates is designed
primarily to be used by ethics instructors and their students.
It is intended to provide updates on current literature, both
popular and professional, that relates to ethics.
http://ethics.acusd.edu/
Peter
Singer Links
Pablo Stafforini - http://www.stafforini.com
Peter Singer was born in Melbourne, Australia, in 1946. He is
Ira W. DeCamp Professor of Bioethics at the University
Center for Human Values, Princeton
University. His Practical
Ethics is one of the most widely used texts in applied
ethics, and Rethinking
Life and Death received the 1995 National Book Council's
Banjo Award for non-fiction. He is the author of
the major article on Ethics in the current edition of the
Encyclopaedia Britannica, and, with Helga Kuhse, co-editor of
the journal Bioethics.
Singer was also the founding father of the International
Association of Bioethics.
http://www.petersingerlinks.com/
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