Herakleitos
von Ephesos hat wie kein Zweiter vor ihm oder nach ihm
mit so wenig Worten so viel gesagt. Als Lieferant der
meisten Weltbilder auf der Erde (Herakleitos ist auch
der geistige Vater des frühen Christentum) hat
Herakleitos die uranfängliche Bedeutung eines Wortes -
die in Ionien gewachsene und in Milet vollendete Arché
als Programm für das Denken - in seiner Einfalt
genutzt und Wachstum durch Vielfalt bewirkt.
Die
Bedeutung der Arché für das Finden der
Wahrheit - oder wie man seit einigen Hundert
Jahren auch sagt, für das "Auffinden der
Ordnung" - ist von grundlegender Bedeutung
für das Denken. Kein zweites bekanntes Schéma
tritt mit so viel Kraft erfolgreich dem
Aufkommen von Verwirrung im Denken entgegen, wie
die Arché als Denkfigur.
Die
Zahl der Worte, die bis heute von diesem
Denkschéma abgeleitet die Verständigung
zwischen den Menschen regelt, ist
beträchtlich. Sie sind aus einer mehrere
Tausend Jahre alten (ionischen) Tradition
erwachsen. Auch der Logos - der Vater des Wortes
Logik - wirkt auf den Schultern der Arché
stehend.
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