Forum für Anthroposophie, Waldorfpädagogik und Goetheanistische Naturwissenschaft | ||||
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Rudolf Steiner, Die Mission einzelner Volksseelen ZWEITER VORTRAGEs ist gestern gesagt worden, daß diejenigen Wesenheiten, welche als Volksgeister zu betrachten sind, auf einer solchen Stufe stehen, daß sie in ihrem gegenwärtigen Dasein von ihrer Ichheit aus an ihrem Äther- oder Lebensleib arbeiten, daß sie also diesen Äther- oder Lebensleib von dem innersten Wesen ihres Seelischen heraus bearbeiten. Nun wird ja natürlich jeder von Ihnen sich sagen können: Gewiß muß es zugegeben werden, daß die Arbeit an diesem Äther- oder Lebensleib nicht unmittelbar mit äußeren Wahrnehmungsorganen, mit physischen Augen gesehen werden kann, sondern daß dies sozusagen eine Angelegenheit des hellseherischen Bewußtseins ist. Wenn aber die Tätigkeit dieser Wesenheiten, also dieser Volksgeister, in das Menschenleben hineinragt, so muß doch auf der anderen Seite irgend etwas aufzuzeigen sein, irgend etwas anzuführen sein, was in einer gewissen Weise im Äußerlichen sichtbar, eine Art Abdruck, eine Art Abglanz dieser Arbeit jener Volksgeister oder Erzengelwesen ist. Außerdem müssen ja diese Wesenheiten gewissermaßen auch einen physischen Leib haben. Es muß sich ihre Leiblichkeit in irgendeiner Form zum Ausdruck bringen. Und diese physische Form, in der sie sich zum Ausdruck bringen, die Arbeit, die Wirksamkeit dieser Wesenheiten, die müßten sich auch in irgendeiner Weise in der Welt andeuten, in der der Mensch ist, denn schließlich muß ja der Menschenleib etwas mit der Arbeit dieser geistigen Wesenheiten zu tun haben. Wir werden ausgehen von dem Äther- oder Lebensleib dieser Wesenheiten und von der Arbeit, welche sie in diesem Äther- oder Lebensleib verrichten. Da also werden wir uns zunächst an die Forschungen des hellseherischen Bewußtseins wenden müssen. Wo findet nun die hellseherische Forschung etwas, was bezeichnet werden kann als ein solcher Ätherleib dieser Erzengelwesen, dieser Archangeloi, und wie haben wir diese Arbeit aufzufassen? - Sie alle wissen, daß das Antlitz, die Oberfläche unserer Erde an den verschiedenen Stellen verschieden ist, und daß an den verschiedenen Stellen unserer Erde in der allerverschiedensten Art die Bedingungen gegeben sind zur Entfaltung von Volkseigentümlichkeiten, von Volkseigenschaften. Das äußere materialistische Bewußtsein wird davon sprechen, daß Klima, Pflanzenwuchs, vielleicht das Wasser irgendeines Landes oder einer Gegend unserer Erde maßgebend seien neben mancherlei anderem für das, was sich an Volkseigentümlichkeiten, Volkseigenschaften kundgibt. Daß das materielle Bewußtsein, das Bewußtsein des physischen Planes so spricht, ist weiter nicht verwunderlich, denn dieses Bewußtsein des physischen Planes kennt eben nur das, was mit Augen gesehen werden kann. Für das hellseherische Bewußtsein ist aber die Sache noch ganz anders. Wer mit hellseherischem Bewußtsein die verschiedenen Gebiete unserer Erde durchwandert, wer mit diesem Bewußtsein den einen oder anderen Boden unserer Erde betritt, der weiß, daß in dem eigentümlichen physischen Pflanzenbild, in der eigentümlichen Konfiguration der Gesteine sich nicht alles dasjenige erschöpft, was er von diesem Boden, von diesem Bilde irgendeines Erdengebietes weiß. Wenn aber für das materialistische Bewußtsein nur von einem Abstraktum gesprochen wird, wenn wir von einem eigentümlichen Aroma, ja, von einer Aura eines bestimmten Gebietes unserer Erde sprechen, ist das wiederum begreiflich. Für das hellseherische Bewußtsein erhebt sich in der Tat über jedem Fleck unserer Erde dieses eigentümliche geistige Wolkengebilde, das man bezeichnen muß als die Äther-Aura eines besonderen Erdengebietes. Diese Äther-Aura ist anders, ganz anders über den Gefilden der Schweiz als über den Gefilden Italiens und wieder anders über den Gefilden Norwegens, Dänemarks oder Deutschlands. So wahr jeder Mensch seinen eigenen Ätherleib hat, so wahr ist über jedem Gebiete unserer Erdoberfläche eine Art Äther-Aura aufgetürmt. Diese Äther-Aura nun unterscheidet sich sehr wesentlich von anderen ätherischen Auren, sagen wir von den ätherischen Auren der Menschen. Wenn wir einen Menschen betrachten, der im Leben steht, dann finden wir, daß die Äther-Aura des Menschen an diesen Menschen gebunden ist, so lange er lebt, das heißt, von der Geburt bis zum Tode. Sie war also sozusagen verbunden mit seinem physischen Leibe und ändert sich eigentlich nur insoweit, als der Mensch im Leben eine Entwickelung durchmacht, wenn er in bezug auf Intelligenz, Moral und so weiter höher steigt. Dann aber sehen wir immer, daß diese Äther-Aura des Menschen sozusagen von innen heraus sich ändert, gewisse Einschlüsse bekommt, die von innen aufglänzen, aufleuchten. Anders ist das bei jenen Äther-Auren, welche über den verschiedenen Ländergebieten wahrzunehmen sind. Gewiß, sie haben durch lange Zeiten hindurch einen gewissen Grundton, und sie haben etwas, was durch lange Zeiten hindurch bleibt. Aber es gibt in diesen Äther-Auren auch rasch sich vollziehende Änderungen, und diese rasch sich vollziehenden Änderungen sind das, was diese Auren von den menschlichen Auren unterscheidet, die sich langsam und allmählich ändern und, wenn sie sich ändern, diese Änderung nur von innen heraus vollziehen. Diese Auren über den verschiedenen Ländergebieten ändern sich nämlich im Laufe der Entwickelung der Erdenmenschheit dann, wenn ein Volk seinen Wohnsitz verläßt und von einem anderen Erdengebiete Besitz ergreift. Das ist das Eigentümliche, daß in der Tat die Äther-Aura, die über einem bestimmten Erdengebiete ist, nicht allein abhängt von dem, was sozusagen aus dem Boden aufsteigt, sondern daß sie davon abhängt, welches Volk zuletzt seinen Wohnsitz auf diesem Erdengebiete aufgeschlagen hatte. So suchen diejenigen, welche die Geschicke unseres Menschengeschlechtes in ihrer wahren Gestaltung auf der Erde verfolgen wollen, das Ineinandergreifen gerade dieses Teiles der Äther-Auren unserer Erdengebiete zu verfolgen. Sehr, sehr änderten sich die verschiedenen Äther-Auren Europas in der Zeit, die man als die Zeit der Völkerwanderung bezeichnet. Daraus sehen Sie schon, daß in dieser Äther-Aura über einem Erdengebiete etwas veränderlich ist, das in der Tat plötzlich sich umändern kann, und diese Umänderung kann in gewisser Beziehung sogar von außen gebracht werden. So ist eine jede solche Äther-Aura in gewisser Beziehung ein Zusammenfluß von dem, was aus dem Boden stammt und von dem, was sozusagen durch die Wanderungen der Völker hineingetragen wird. Wenn wir diese Aura betrachten, dann müssen wir uns klar sein darüber, daß in gewisser Beziehung der Satz, der so leicht in der Geisteswissenschaft angeführt wird, aber eigentlich im Grunde genommen niemals so recht verstanden wird oder wenigstens niemals so recht in seiner tiefen Tragweite betrachtet wird, die denkbar weiteste Gültigkeit hat, der Satz: daß alles, was das physische Bewußtsein draußen in der Welt sieht, doch nur Maja oder Illusion ist. Der Satz wird oftmals auf dem Gebiete der theosophischen Weltanschauung ausgesprochen, aber beachtet im einzelnen, so daß man ihn wirklich ins Leben einführt, wird er doch im Grunde genommen recht wenig. Man spricht ihn mehr als abstrakte Wahrheit aus. Will man aber die konkreten Verhältnisse betrachten, dann vergißt man ihn und bleibt beim materiellen Bewußtsein stehen. In Wahrheit ist dasjenige, was in geheimnisvoller Weise uns entgegentritt von dem Stück Erde, das von einem Volke bewohnt ist, die Äther-Aura des betreffenden Erdengebietes. Das, was den physischen Augen entgegentritt in der grünen Pflanzendecke der Erde, der eigentümlichen Konfiguration des Bodens und so weiter, das ist im Grunde genommen nur Maja oder äußerliche Illusion, das ist gleichsam eine Verdichtung dessen, was in der Äther-Aura wirkt. Allerdings ist nur dasjenige von dem Äußerlichen von dieser Äther-Aura abhängig, worauf die Äther-Aura, das heißt ein sich lebendig organisierendes Prinzip Einfluß haben kann. Die Erzengel, die die geistigen Gesetze inne haben, können nicht in die physischen Gesetze eingreifen. Da hinein, wo also bloß die physischen Gesetze wirken und in Betracht kommen, wie bei den Gebirgsverhältnissen, der Wölbung des Bodens und so weiter, wo das, was die großen Änderungen des Volkes bedingt, abhängig ist von den physischen Verhältnissen, da hinein reicht der Einfluß der Erzengel nicht; so weit sind die Erzengel in ihrer Entwickelung noch nicht, daß sie in die physischen Verhältnisse eingreifen könnten. Weil sie das nicht können, weil sie da abhängig sind, deshalb müssen sie zu gewissen Zeiten über die Erde wandern, deshalb verkörpern sie sich in dem, was die Konfiguration des Bodens bedeutet, gleichsam als in dem physischen Leib, also in dem, was von den physischen Gesetzen beherrscht ist. Da kann der Ätherleib des Volkes noch nicht hinein, da kann er sich noch nicht organisierend hinein erstrecken. Deshalb wird der Boden aufgesucht, wenn er sich als geeignet erweisen soll, und aus dieser Ehe zwischen dem Ätherleibe, der aber jetzt von geistig-seelischen Kräften durcharbeitet wird, und dem physischen Stück Erde entsteht dasjenige, was uns als der Zauberhauch im Äußern eines Volkstums entgegentritt, das, was der Mensch, der nicht Hellseher ist, in einem Lande bloß fühlen kann, was der Mensch aber, der mit hellseherischem Bewußtsein Land und Volk durchschaut, erschauen kann. Wie aber wirkt jetzt dasjenige herein, was sozusagen die Arbeit des Erzengels, des Volksgeistes in dem Ätherleib, der über den Boden sich erhebt, ist? Was ist die Arbeit des Erzengels, wie wirkt er herein in das Menschliche, das auf diesem Boden sich bewegt, das in dieser Wolke des Volksgeistes darinnen lebt? Er wirkt so hinein, daß diese Kraft in drei Arten beim Menschen sich zum Ausdruck bringt. Die Äther-Aura des Volkes ist es, die in den Menschen hineinwirkt, den Menschen durchsetzt, durchwebt, und zwar wirkt diese Äther-Aura so in die menschliche Wesenheit hinein, daß ein Dreifaches in der menschlichen Wesenheit davon ergriffen wird. Durch die Mischung dieses Dreifachen entsteht dann der eigentümliche Charakter, den ein Mensch trägt, der in dieser Äther-Aura des Volkes darinnen lebt. Diese Äther-Aura, worauf wirkt sie beim Menschen? Sie wirkt auf ein Dreifaches in den Temperamenten. Sie wirkt auf die Temperamente, die selber in das Emotionsleben des Menschen versenkt sind, die im Ätherleibe des Menschen darinnen wirken, nur nicht auf das sogenannte melancholische Temperament. Die Äther-Aura des Volkes wirkt auf das cholerische, phlegmatische und sanguinische Temperament. Im allgemeinen also fließt das, was die Kraft der Äther-Aura des Volkes ist, in diese drei Temperamente hinein. Nun können diese drei Temperamente in der einzelnen menschlichen Individualität in der verschiedensten Weise gemischt sein und zusammenwirken. Unendliche Mannigfaltigkeit können Sie sich da denken, wenn die drei Kräfte zusammenwirken, wenn die eine die andere beeinflußt, besiegt und so weiter. Dadurch entsteht die mannigfaltigste Konfiguration, die uns zum Beispiel in Rußland, Norwegen, Deutschland verschiedenartig entgegentritt. Das macht den Volkscharakter des Menschen aus, was in die Temperamente hineinwirkt. Der Unterschied, der hier bei den einzelnen Individuen besteht, wird nur durch den Grad der Mischung bewirkt. Die Volkstemperamente sind also nach den Einwirkungen der Volksaura gemischt. So also haben wir über die Erde hin wirksam die Volksgeister. Die haben aber auch ihre eigenen Wege; denn das ist für ihre eigenen Angelegenheiten nicht das Wesentliche, daß sie in die Temperamente hineinwirken. Das tun sie nur deshalb, weil die Kräfte in der Welt in Wechselwirkung miteinander treten. Das tun sie zunächst als ihre gewollten Taten, als das, was ihre Mission ist. Daneben kommen aber auch die eigenen Angelegenheiten ihres Ichs in Betracht. Die bestehen darin, daß sie selber weiterkommn in ihrer Entwickelung, daß sie selber über die Erde schreiten und sich auf diesem oder jenem Gebiet der Erde verkörpern. Das sind aber ihre eigenen Angelegenheiten. Das andere, was sie in den Temperamenten der Menschen tun, das ist etwas, was sie nebenbei arbeiten, was ihr Beruf ist. Natürlich kommt der Mensch auch wieder durch ihre Arbeit vorwärts, sie wirkt auf ihn zurück. Daher wirkt auch die menschliche Arbeit auf den Volksgeist zurück. Welche Bedeutung die einzelnen Menschen für den Volksgeist haben, das werden wir noch sehen. Das ist wichtig. Das Wesentliche ist aber, daß wir einen solchen Volksgeist verfolgen können, wie er sich in der Welt verkörpert, dann wieder eine Zeitlang in der geistigen Welt lebt und sich sodann wieder woanders verkörpert und so weiter. Wenn wir diese Vorgänge betrachten, so haben wir immer nur Ich-Angelegenheiten dieser Wesen vor uns. Denken Sie sich also nun - damit Sie sich das recht konkret vorstellen - den menschlichen Ätherleib in den Volksätherleib eingebettet; denken Sie sich dann das Ineinanderwirken vom menschlichen Ätherleib und Volksätherleib, und denken Sie sich darauf, daß sich der Volksätherleib in den Volkstemperamenten spiegelt, spiegelt in der Mischung der Temperamente der einzelnen Menschen, dann haben Sie das Geheimnis, wie uns der Volksgeist in seiner Art innerhalb eines Volkes entgegentritt. Nun haben wir, nachdem wir dieses gesagt haben, im Grunde genommen die wichtigste Arbeit der eigentlichen Erzengel oder Volksgeister erschöpft. Wir würden aber noch lange nicht die Eigentümlichkeiten eines Volkes erschöpft haben, wenn wir nur die Art des Charakters, wie ein Mensch ihn innerhalb dieses Volkes besitzt, in Betracht ziehen wollten. Aber die Erzengelwesenheiten, die die eigentlichen Geister der Volksstämme sind, die haben diese Aufgabe. Nun eignet aber einem Volke, wie Sie leicht ahnen können, noch manches andere. Woher kommt das? Wenn der Erzengel, der leitende Volksgeist sich nicht mit anderen Wesenheiten auf demselben Grund und Boden begegnen und nicht mit ihnen zusammenarbeiten würde in diesem Ätherleib des Menschen, dann würde manches von den Eigenschaften eines Volkes gar nicht entstehen können. Der Mensch ist ein Schauplatz für die Begegnung der Erzengel mit noch anderen Wesenheiten, die mit den Erzengeln zusammenwirken und sozusagen mit ihnen zusammenarbeiten. Aus diesem Zusammenarbeiten entsteht aber noch etwas ganz anderes. Das hellseherische Bewußtsein findet, wenn es die Völker studiert, merkwürdigerweise geheimnisvolle Wesenheiten außer den bereits charakterisierten Erzengelwesen, die in gewisser Beziehung den Erzengeln verwandt, aber doch wieder in anderer Beziehung vollständig von ihnen verschieden sind, vor allen Dingen dadurch, daß sie viel größere Kräfte anzuwenden vermögen als die Volksgeister selber. Der Volksgeist wirkt in einer außerordentlich feinen und intimen Weise auf die einzelne menschliche Seele in diesem Hineinweben in die Temperamente. Aber in einer viel stärkeren, kraftvolleren Weise wirken da noch andere Wesenheiten hinein. Diese anderen Wesenheiten müssen wir uns einmal aus unserer allgemeinen Kenntnis der Hierarchien klarmachen. Da werden wir sozusagen den Namen finden für diese anderen Wesenheiten, die das hellseherische Bewußtsein beobachtet. Stellen Sie sich einmal vor die Hierarchien der Geister in folgender Weise:
Sodann würden wir weiter zu anderen kommen, die wir aber heute nicht weiter in Betracht ziehen wollen. Wenn Sie sich nun an dasjenige erinnern, wovon wir gestern gesprochen haben -und was Sie auch genau auseinandergesetzt finden in den Mitteilungen aus der «Akasha-Chronik» und in meiner Schrift «Die Geheimwissenschaft» -, so werden Sie sich sagen: Von diesen Wesenheiten sind es die Erzengel, welche während der alten Sonnenzeit ihre Menschheitsstufe durchgemacht haben. Da waren diejenigen Wesenheiten, die wir Geister der Form oder Gewalten nennen, die jetzt zwei Stufen höher sind als die Erzengel, auf der Erzengelstufe; sie waren Archangeloi, solche Wesenheiten, wie es die heute charakterisierten Volksgeister sind. Das war damals ihre normale Entwickelungsstufe. Nun gibt es aber ein eigentümliches Geheimnis in der Entwickelung, das ist das Gesetz von dem Zurückbleiben gewisser Wesenheiten, das Gesetz, welches bewirkt, daß auf jeder Stufe gewisse Wesenheiten zurückbleiben, die dann auf der folgenden Stufe nicht auf der normalen Höhe stehen, sondern eigentlich den Charakter haben, den sie auf den früheren Stufen haben sollten. Nun sind während unserer Menschheitsevolution immer Wesenheiten zurückgeblieben. Unter diesen Zurückgebliebenen sind auch solche Geister der Form, solche Gewalten, und sie sind in einer ganz eigenartigen Weise zurückgeblieben, nämlich so, daß sie zwar in bezug auf gewisse Eigenschaften Geister der Form, Gewalten sind, daß sie durch gewisse Eigenschaften das können, was heute nur die Geister der Form können, die den Menschen auf der Erdenstufe das Ich verliehen haben, daß sie das aber nicht vollständig können, weil sie nicht alle dazu notwendigen Eigenschaften besitzen. Sie sind so stehen geblieben, daß sie nicht auf der Sonne, sondern jetzt während ihrer Erdenzeit ihre Erzengelstufe durchmachen, so daß sie Wesenheiten sind, die jetzt auf der Stufe der Volksgeister stehen, aber ganz andere Eigenschaften haben. Während die Volksgeister intim hineinwirken in das Menschenleben, weil sie zwei Stufen höher stehen als der Mensch, also mit den Menschen immer noch verwandt sind, sind diese Gewalten, diese Geister der Form vier Stufen über die Menschheitsstufe erhaben. Sie haben daher ungeheuer viele und große Kräfte, die nicht dazu taugen würden, so intim in die Menschen hineinzuwirken. Sie würden robuster wirken, aber kein anderes Gebiet haben für ihre Wirksamkeit als dasjenige, auf dem die normalen Volksgeister, die Erzengel, stehen. Das ist das Schwierige, daß man erst unterscheiden lernen muß in der höheren Welt. Die, welche glauben, mit ein paar Begriffen in den höheren Welten auskommen zu können, irren sich sehr. Der Mensch, der mit oberflächlichen Begriffen in die höheren Welten hinaufsteigt, der findet da wohl die Erzengel. Aber man muß unterscheiden, ob es Wesen sind, die jetzt normalerweise auf die Erzengelstufe gekommen sind oder solche, die während des Sonnenzustandes der Erde auf dieser Stufe hätten stehen sollen. So also wirken auf dem gleichen Gebiete mit den Geistern der Volksstämme oder Erzengeln zusammen andere Wesenheiten, die sozusagen in der Rangordnung der Erzengel stehen, die aber mit ganz anderen, robusteren Eigenschaften begabt sind, mit solchen Eigenschaften, wie sie die sonstigen Geister der Form haben, und die dadurch tief eingreifen können in die menschliche Natur. Denn was haben diese Geister der Form während des Erdendaseins aus dem Menschen gemacht? Denken Sie sich, daß die Menschen zu sich nicht Ich sagen könnten, wenn die Geister der Form nicht das Gehirn geformt hätten zu dem, was der Mensch heute als solches besitzt. Also bis in die physische Gestaltung hinein können solche Wesenheiten wirken, trotzdem sie nur auf der Stufe der Erzengel stehen. Sie treten in eine Art von Wettkampf mit den Volksgeistern auf dem Terrain, wo die Volksgeister wirken. Das erste, was sie hauptsächlich bewirken, indem diese Geister von der einen Seite und die anderen von der anderen Seite zusammenstoßen, ist die Sprache, das, was nicht entstehen könnte ohne den ganzen Bau und die Form des menschlichen Leibes. In dem Bau des Menschen haben Sie die Wirksamkeit dieser anderen Volksgeister, die mit den Naturgewalten und mit den Menschen verbunden werden. Also die Sprache dürfen wir nicht einfach denselben Wesenheiten zuschreiben, die in intimer Weise in das Volkstemperament hineinwirken und dem Volke als um zwei Stufen über dem Menschen stehende Wesen ihre Konfiguration aufprägen. Die Wesen, welche die Sprache geben, haben große Kraft, sie sind eigentlich Gewalten; sie wirken auf die Erde, weil sie auf der Erde geblieben sind, während ihre anderen Genossen im Ich wirken von der Sonne aus in den Weltenraum hinein. Von den Menschen wurde vor dem Erscheinen des Christus Jesus das Jahve- oder Jehova-Wesen verehrt, und sie verehrten nachher als vom Weltenraum hereinwirkend das Christus-Wesen. In bezug auf die Sprachgeister müssen wir sagen, daß in der Sprache gerade das vom Menschen geliebt wird, was bei der Erde verblieben ist. Wir müssen uns ganz andere Anschauungen angewöhnen. Der Mensch ist gewohnt, seine eigenen Begriffe auf das ganze Weltall anzuwenden. Er tut natürlich sehr Unrecht, wenn er die Tatsache, daß diese hohen Wesenheiten zurückbleiben in der Entwickelung, ungefähr so betrachtet, wie wenn ein Schulmädchen in einer Klasse sitzenbleibt. Sie bleiben nicht sitzen, weil sie nicht gelernt haben, sondern aus Gründen großer Weisheit, die in der Welt waltet. Würden nicht gewisse Wesenheiten auf ihre normale Weiterentwickelung verzichten und, statt mit der Sonne weiterzugehen, ihre Weiterentwickelung auf der Erde durchmachen, so würde das nicht auf der Erde haben entstehen können, was wir Sprache nennen. In gewisser Beziehung hat der Mensch seine Sprache innig zu lieben, und zwar aus dem Grunde, weil sozusagen aus Liebe bei ihm geblieben sind hohe Wesenheiten, die verzichtet haben auf gewisse Eigenschaften, damit der Mensch sich so entwickeln kann, wie das der Weisheit entspricht. Gerade so wie wir das Vorauseilen als eine Art von Opfer ansehen müssen, so müssen wir auch das Zurückbleiben in früheren Entwickelungsepochen als eine Art von Opfer ansehen, und wir müssen uns durchaus klar sein, daß die Menschen zu gewissen Eigenschaften gar nicht hätten kommen können, wenn nicht solche Opfer gebracht worden wären. So also sehen wir, wie in dem Ätherleibe des Menschen und in dem Ätherleibe des Volksgeistes, der in Betracht kommt, zweierlei Wesenheiten ihre Arbeit austauschen: die normal entwickelten Erzengel und die auf der Erzengelstufe stehengebliebenen Geister der Form, die verzichtet haben auf ihre eigene Entwickelung, um den Menschen während ihres Erdendaseins die Volkssprache einzuverleiben. Sie mußten die Kraft haben, den Kehlkopf, die ganzen Sprachwerkzeuge so umzubilden, daß das Ergebnis dieser Sprachwerkzeuge eine physische Manifestation, nämlich gerade die Sprache ist. Wir müssen also als Ergebnis dieses Zusammenwirkens gerade dasjenige ansehen, was als Volksgemüt, als Volkstemperament mit der Sprache im Bunde uns entgegentritt. Was der Mensch auszusprechen vermag, wodurch er sich als Angehöriger seines Volkes kundgibt, was er hinaustönen läßt in die Luft, das ist dasjenige, was die mit den Volksgeistern verbündeten Geister der Form nur deshalb bewirken können, weil sie mit ihren großen Kräften und Gewalten auf der Stufe der Volksgeister stehengeblieben sind. So findet also ein solches Zusammenwirken statt innerhalb derjenigen Terrains, derjenigen Gebiete, wo die Volksgeister wirken. Ein ähnliches Zusammenwirken findet aber auch noch auf einem anderen Gebiete statt. Ich habe gestern angeführt, daß noch andere Kräfte, die Urbeginne oder die Geister der Persönlichkeit, die während des Erdendaseins das darstellen, was man Zeitgeist nennt, wirksam sind. Diese wirken so, daß sie von ihrem eigentlichen Ich aus, von ihrer seelischen Organisation aus, in den physischen Leib hineinarbeiten, daß sie also die Kräfte des physischen Leibes in Bewegung bringen. Wir müssen also voraussetzen, daß, wenn in einer bestimmten Zeit als Ergebnis der Wirkung des Zeitgeistes irgend etwas eintritt, irgend etwas sich innerhalb eines Zeitgeistes offenbart, wodurch die Menschheit einen Fortschritt macht, daß das einer Arbeit mit physischen Kräften innerhalb unseres Erdendaseins entspricht. Sie können das sehr leicht einsehen, Sie brauchen es sich nur zu überlegen, um zu begreifen, wie wirklich physische Voraussetzungen notwendig sind, damit dieses oder jenes im Zeitgeiste entsteht. Oder können Sie sich vorstellen, daß unter anderen Voraussetzungen Kepler oder Kopernikus oder Perikles in einer anderen Zeit gelebt haben könnten? Die Persönlichkeiten wachsen aus ganz bestimmten Zeitverhältnissen heraus, aus denjenigen Verhältnissen, die in einem bestimmten Zeitpunkte durch die physische Arbeit von höheren Wesenheiten konfiguriert und organisiert werden. Da sind es in der Tat die physischen Verhältnisse, freilich physische Verhältnisse, die wir uns nicht als materielle Klötze vorzustellen haben, sondern als gewisse Konfigurationen in der physischen Gestaltung unserer Erde. Manchmal tritt diese Konfiguration ganz gewaltig hervor; manchmal muß dabei, wenn der Zeitgeist in irgendeiner Weise seinen Einfluß übt, eine ganz bestimmte physische Konstellation zustande kommen. Denken Sie nur daran, daß, als man einmal erst ganz bestimmt geschliffene Gläser hatte, diese durch Kinderspiel in einer Glasschleiferwerkstätte so zusammengefügt wurden, daß man daran bemerken konnte die optische Wirkung als Fernglas, so daß der Erfinder des Fernrohres nur die Beobachtung dieses Gesetzes des Fernrohres zu realisieren brauchte. Diese Sache ist ein historisches Faktum. Denken Sie sich aber, welche physischen Vorgänge notwendig waren, damit das alles hat stattfinden können! Die Linsen mußten erst erfunden, geschliffen und in der entsprechenden Weise zusammengesetzt werden. Sie können da wohl das Wort «Zufall» gebrauchen, aber Sie können es nur anwenden, wenn Sie darauf verzichten, die Gesetzmäßigkeit auch in solchen Geschehnissen zu begreifen. Diese physischen Verhältnisse führen zusammen die Ar-chai, die Urkräfte. Das Spiegelbild ihrer Arbeit ist das, was an einem Punkte der Erde zusammenführend wirkt, was sonst als Zeitgeist in mannigfaltiger Weise wirkt. Denken Sie sich, was in neuerer Zeit mit vielen physischen Dingen nicht geworden wäre, wenn diese Arbeit der Archai in Ihren physischen Leibern nicht stattgefunden hätte. So ist es in der Tat die Arbeit der Archai, welche in dieser Beziehung, in dieser Richtung wirkt. Wenn nun diese Archai in dieser Weise wirken und den Zeitgeist dirigieren, so können wir uns wieder fragen: Wie intuieren eigentlich diese Zeitgeister den Menschheitsfortschritt? Sie intuieren ihn dadurch, daß einen Menschen das, was im Physischen geschieht, wie zufällig anregt. Es sind nicht bloß Legenden, wenn auch das manchmal zutrifft. Ich erinnere nur an die schwingende Kirchenlampe im Dome zu Pisa, wo Galilei das Pendelgesetz entdeckt hat an den regelmäßigen Schwingungen der Lampe im Dom, und wie dann Kepler und Newton zu ihren Entdeckungen angeregt wurden. Hunderte und Tausende von Fällen könnte man erzählen, wo physisches Geschehen zusammengeführt wird mit menschlichem Denken, woraus man ersehen könnte, wie da intuiert wird von den Archai oder Urkräften das, was als Ideen, als Zeitideen in die Welt hinausgeht, was die Menschen dann in ihrer Entwickelung beeinflußt, was ihren Fortschritt regelt und gesetzmäßig durchdringt. Aber auch auf diesem Gebiet wirken zusammen die Wesenheiten, die normalerweise während unseres Erdendaseins Geister der Persönlichkeit geworden sind, mit anderen, die dadurch, daß sie auf dem Mond zurückgeblieben sind, jetzt nicht Geister der Form oder Gewalten sind, wie sie auf der Erde sein sollten, sondern auch jetzt erst wirken als Geister der Persönlichkeit. So sind diejenigen Wesenheiten, die nicht schon von der Sonnenstufe, sondern erst von der Mondenstufe aus verzichtet haben, jetzt Geister der Persönlichkeit, aber nicht mit den Eigenschaften, die sie normalerweise haben sollten, das heißt, sie intuieren nicht in der Weise wie die normalen Geister der Persönlichkeit, sondern als zurückgebliebene Geister der Form. Sie regen nicht von außen an und überlassen es intim dem Menschen selber, das zu beobachten, was im Physischen bewirkt wird, sondern sie regen im Innern an, sie konfigurieren im Innern des Gehirns und geben dem Denken eine gewisse Richtung. Daher ist das Denken des Menschen in den verschiedenen Zeiträumen von innen angeregt, so daß jedes Zeitalter eine bestimmte Art des Denkens hat. Das hängt mit den feinen Konfigurationen des Denkens zusammen, mit inneren Konstellationen. Da arbeiten die zurückgebliebenen Geister der Form, die den Charakter der Geister der Persönlichkeit haben, im Innern der Menschen und bringen eine gewisse Denkart, eine ganz bestimmte Form der Begriffe hervor. Das macht es, daß die Menschen von Epoche zu Epoche nicht nur geführt werden im Sinne der intuierenden Geister der Persönlichkeit, wo sie sich selber anregen lassen, das oder jenes zu tun, sondern daß sie fortgetrieben werden wie durch innere Kräfte, so daß das Denken von innen heraus sich physisch kundgibt, wie sich in der Sprache kundgibt das, was auf der anderen Seite als Geister der Form zurückgeblieben ist. So drückt die Denkart sich aus als eine Manifestation der Geister der Form, die in unserer Zeit als Geister der Persönlichkeit auftreten. Es sind also nicht so intim wirkende Geister der Persönlichkeit, die es dem Menschen überlassen, zu machen, was er will, sondern ihn ergreifen und mit vorwärtsstürmender Gewalt drängen. Daher können Sie immer diese zwei Typen in denjenigen Menschen sehen, welche von dem Zeitgeist angeregt sind. In denjenigen, welche von den wahren Zeitgeistern, von den auf normaler Stufe stehenden, angeregt sind, können Sie sozusagen sehen die wahren Vertreter ihrer Zeit. Wir können sie betrachten als Menschen, die kommen mußten, und ihre Tätigkeit als etwas, was nicht anders hat geschehen können. Es kommen aber auch andere Menschen, in denen wirken diejenigen Geister der Persönlichkeit, die eigentlich Geister der Form sind. Das sind die anderen Geister, die wir bezeichnet haben als die Denkgeister, die während des Mondenzyklus auf ihren jetzigen Standpunkt vorrückten. Der Mensch ist nun der Schauplatz, auf dem alles dies zusammenwirkt. Dieses Zusammenwirken macht sich dadurch geltend, daß Sprache und Denken ir ein Wechselverhältnis treten, dadurch, daß nicht bloß die Geister, die auf der gleichen Stufe stehen, in ein Wechselverhältnis kommen, sondern daß auch die normalen Erzengel, die Volksgemüt und Volkstemperament regeln, in Wechselverhältnisse treten mit dem, was eben charakterisiert worden ist, also nicht nur mit den auf der Erzengelstufe stehenden Geistern der Form, sondern auch mit denjenigen Geistern der Persönlichkeit, die eigentlich zurückgebliebene Geister der Form sind. Diese zwei Arten treten in der menschlichen Natur und menschlichen Wesenheit auf. Dieses Verhältnis ist im höchsten Grade interessant zu studieren, wenn man mit okkulten Kenntnissen, mit okkultem Sehvermögen von Volk zu Volk geht. Da kann man sehen, wie die normalen Volksgeister wirken, und wie dann diese normalen Volksgeister ihre Befehle von den Zeitgeistern bekommen; wie aber diese Volksgeister zusammenwirken im Innern des Menschen mit den Sprachgeistern und auch mit den Denkgeistern, die in die Gedanken der Menschen hineinwirken. Da finden sich im Innern des Menschen nicht nur normale Erzengel und abnorme Erzengel, sondern auch die Erzengel im Gegensatz mit den abnormen Geistern der Persönlichkeit, die von innen heraus die Gedankenarbeit einer bestimmten Zeit regeln. Da ist es nun im höchsten Grade interessant - ich habe gesagt, es werden Zustände angedeutet werden, denen Sie entgegenkommen müssen mit Ihrem spirituellen Verständnis, die eingekleidet werden müssen in gewöhnliche Worte, weil im Leben noch keine Sprache geschaffen ist, die alles das glaubhaft und verständlich machen würde; man muß alles ausdrücken in Worten, die den Tatbestand etwas bildhaft geben, was aber einer bedeutungsvollen Tatsache der Menschheitsentwickelung entspricht -, da ist es nun im höchsten Grade interessant und wichtig, der Menschheitsentwickelung in neuerer Zeit zu folgen, wichtig zu wissen, daß einmal geradezu ein gegenseitiger Vertrag geschlossen worden ist von einem der leitenden Geister der Völker, der ein normaler Erzengel ist, mit einem solchen Geist, der als Geist der Denkkräfte im Innern wirkt, also mit einem abnormen Geist der Persönlichkeit, und es zeigt sich in einer gewissen geschichtlichen Epoche das ernste, bedeutsame Ergebnis dieses Vertrages. Um diesen Vertrag noch besonders voll zu machen, wurde ein harmonisches Verhältnis hergestellt mit dem entsprechenden abnormen Erzengel, der der leitende Geist der Sprache in jener Zeit war, so daß es einen Punkt in der Menschheitsentwickelung gibt, wo sozusagen zusammenwirkt normales und abnormes Erzengeltum, und wo außerdem noch als Einschlag hineinwirkt die Denkungsart, die von innen heraus durch einen abnormen Geist der Persönlichkeit bewirkt wird. Dieser Vertrag zwischen diesen drei Parteien spiegelt sich in einem bestimmten Volke wider. Das ist das indische Volk, das Volk, das in der ersten nachatlantischen Zeit die nachatlantische Kultur einleitete. Während dieser indischen Kultur trat jene Konstellation ein, wo jene drei Wesenheiten am harmonischsten zusammenwirkten. Die Folge davon ist alles dasjenige, was wir als die historische Rolle dieses indischen Volkes bezeichnen können. Auch in den Zeiten, von denen es schon geschichtliche Überlieferungen gibt, wirkt das nach, was damals in dem Vertrag abgeschlossen wurde. Dies war der Grund, warum mit einer solchen Gewalt die alte heilige Sprache der Inder wirkte und jene gewaltigen historischen Kulturwirkungen hatte, warum sie noch so gewaltig in der Folgezeit wirken konnte. Diese Kraft brachten die abnormen Erzengel, die in der Sprache wirkten. Diese Gewalt der Sanskritsprache beruht gerade auf dem Vertrage, von dem ich eben gesprochen habe. Und wiederum beruht darauf die eigenartige indische Philosophie, die als Philosophie, als vom Innern des Menschen heraus schaffendes Denken noch nicht erreicht ist von irgendeinem ändern Volke der Welt; darauf beruht die innere Geschlossenheit des Denkens der indischen Kultur. Bei allen ändern Gebieten haben wir andere Verhältnisse zu beobachten. In ihr allein trat dazumal das zutage, was jetzt charakterisiert worden ist. Daher ist es so unendlich reizvoll, diesen Gedankengängen zu folgen, die dadurch eine besondere Konfiguration haben, weil sie hervorgegangen sind nicht aus dem Übergewichte des normalen Erzengels über den abnormen, sondern als etwas, was in Harmonie mit jener Geschlossenheit steht, weil tatsächlich jeder Gedanke vom Volkstemperament absorbiert und mit Liebe ins einzelne hinein fortgesponnen worden ist - damals, als das indische Volk als erste Kulturblüte der nachatlantischen Zeit vorhanden war. Und die Sprache wirkte so fort aus dem Grunde, weil da nicht ein Kampf entstanden war, der sonst überall entstanden wäre, sondern weil ein Zusammenwirken zwischen dem Erzengel der normalen Entwickelung und dem Erzengel der abnormen Entwickelung stattfand, so daß man sagen kann, daß die Sprache, ausgegossen von dem reinsten Temperament, selber ein Produkt des Temperamentes ist. Das ist das Geheimnis dieses ersten Kulturvolkes der nachatlantischen Zeit. Das aber ist es, was betrachtet werden muß bei allen ändern Völkern, daß nämlich bei ihnen eine eigenartige Zusammenwirkung entsteht zwischen diesen drei Kräften, zwischen dem normalen Volksgeist oder Erzengel, dem abnormen Erzengel und zwischen dem, was innerlich wirkt in dem abnormen Geist der Zeit, der nicht als Zeitgeist, sondern von innen heraus wirkt, und endlich dem, was der wahre Zeitgeist dem Volke innerlich übertragen hat. Darauf beruht die wahre Erkenntnis eines Volkes, daß man diese Kräfte im Innern belauscht, daß man den Anteil prüft, den ein jeder Faktor an der Konstitution des Volkes hat. Daher ist es schwierig geworden für die Menschen, welche nicht die okkulten Kräfte der Menschheitsentwickelung in Frage ziehen, eigentlich das Wort «Volk» zu definieren. Versuchen Sie einmal die einzelnen Bücher herzunehmen, worin der Begriff des Volkes irgendwo in der Welt definiert worden ist, und Sie werden sehen, was da alles als Definition des Begriffes Volk existiert und wie sehr sie voneinander abweichen. Sie müssen ja voneinander abweichen, weil der eine mehr fühlt, was von der einen Seite, von den normalen Erzengeln herkommt, der andere mehr fühlt, was von dem abnormen Erzengel herrührt und der Dritte wieder das, was von den einzelnen Persönlichkeiten des Volkes kommt. Ein jeder fühlt etwas anderes und verwertet es in seiner Definition. Das ist es gerade, was uns klar geworden ist durch die Geisteswissenschaft, daß diese Definitionen nicht immer falsch zu sein brauchen; sie sind nur immer in Maja, in Illusion getaucht. An dem, was einer sagt, kann man sehen, ob er nur die Maja betrachtet, und ob er die verschiedenen wirkenden Kräfte unberücksichtigt läßt. Daher wird man selbstverständlich immer einen ganz anderen Begriff bekommen, wenn vom geisteswissenschaftlichen Standpunkte aus ein Volk wie das schweizerische, das auf demselben Grund und Boden lebt und drei Sprachen spricht, und dagegen Völker mit einheitlicher Sprache betrachtet werden. Warum Völker mehr aus dem Geiste der Persönlichkeit heraus wirken, also durch das Zusammenwirken der einzelnen Persönlichkeiten namentlich ihr Dasein haben, darüber werden wir noch zu sprechen haben. Solche Völker, die mehr ihr Dasein haben durch den abnormen Geist der Persönlichkeit, werden wir auch auf der Erde finden. Diese Geister der Persönlichkeit wirken nicht auf Weiterentwickelung hin. Sie brauchen sich nur den Charakter des nordamerikanischen Volkes klarzulegen, so haben Sie ein Volk, das vorderhand auf diesem Prinzip beruht. So werden Sie sehen, daß wir die Weltgeschichte, insofern sie Völkergeschichte ist, erst verstehen werden, wenn wir normale und abnorme Erzengel, normale und abnorme Geister der Persönlichkeit in ihrem gegenseitigen Rang und ihrem Zusammenwirken und gleichzeitig in der Aufeinanderfolge der Völker im Verlaufe der Weltgeschichte verfolgen werden.
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Wolfgang
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