Allgemein
Anton
Josef Trcka - Retrospektive 1912-1939
Zeichnungen, Photographien und Skulpturen. Eine
Sonderausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien, im
Palais Harrach, II.Stock (15.12.99 bis 30.1.2000)
Der Photograph,
Maler und Dichter Anton Josef Trcka wurde am 7. September 1893
in Wien geboren. Seine Eltern kamen aus Mähren und erzogen
ihre drei Kinder im Bewußtsein ihrer tschechischen Nationalität.
Dieser Zwiespalt zwischen der Neigung zum Slawischen und der
Faktizität des Lebens in Wien mit den Einfluß der Künstler
dort auf ihn sollte Leben und Werk Trckas prägen: So war er
zum Beispiel gleicherweise befreundet mit dem
nationalistischen tschechischen Dichter J. S. Machar wie mit
Peter Altenberg.
1911 trat er in die K.K. Graphische Lehr- und Versuchsanstalt
ein, wo Karel Novak sein Lehrer wurde. Er experimentierte mit
den neuen photographischen Techniken, manche Aufnahmen gibt es
sowohl als Brom-Silber-Abzüge wie als Bromölumdrucke, also
seitenverkehrt. Oft wurde der Hintergrund im Negativ mit dem
Pinsel verändert, um den von Symbolismus und den
Praeraffaelliten geprägten visuellen Vorstellungen des jungen
Künstlers zu entsprechen.
Anfang 1914 kam es zu einem Zusammentreffen mit Egon Schiele,
bei dem der Maler die expressiven Gesten und Posen seiner
Selbstbildnisse vor der Kamera aufführte. Trcka, der sich
damals bereits mit "Antios" (zusammengezogen aus
seinen beiden Vornamen) signierte, vermochte es, mit seinem an
den "klassischen" Portraits des 16. Jahrhunderts –
mit ihrem frontalen Aufbau und der Integration von Schrift –
geschulen Stil den ungewöhnlich ausdrucksstarken Körperhaltungen
des Malers einen kongenialen Rahmen zu schaffen.
Zugleich setzte sich Trcka mit tschechischer Folklore
auseinander, mit jenen floralen Ornamenten, wie man sie etwa
von alten Stickerein kennt. Daraus entwickelte er sehr
eigenwillige, fast abstrakte Aquarelle.
Der direkte oder indirekte Kontakt mit tschechischen Künstlern
der sogenannten "Prager Moderne" bewirkte auch eine
Hinwendung Trckas zu religiösen Motiven, die für seine großen
Vorbilder, den Dichter Otokar Brezina und den Bildhauer
Frantisek Bilek, typisch waren.
1915 lernte Trcka die Dichterin Anna Pamrova und durch sie das
Werk Otokar Brezinas kennen. Deren idealistisch-asketisches
Bild vom Künstlertum sollte den jungen Mann ebenso prägen
wie der Einfluß Rudolf Steiners und dessen
"Anthroposophischer Gesellschaft", der Trcka durch
seine zukünftige Frau Clara Schlesinger nahe stand.
Nach seinem Tod 1940 galt sein Atelier als Hort der inzwischen
verfemten Anthroposophie in Wien. Eine Bombe vernichtete 1944
dort auf einen Schlag fast sein gesamtes Werk. Was verstreut
überlebt hat, wurde nun erstmals zusammengetragen.
http://www.khm.at/static/page1141.html
Anton
Josef Trcka
geb.
1893 in Wien gest. 1940 in Wien
Ausbildung an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in
Wien. 1914 entstehen die Portraitaufnahmen von Egon Schiele
und Gustav Klimt, aufgrund der Trckas Werk in den 50er und
60er Jahren, als das Interesse am Oeuvre der beiden Maler
entflammte, ebenfalls späte Beachtung fand. Der stark
anthroposophisch orientierte Trcka verfügte Zeit seines
Lebens nur über einen sehr kleinen, dafür von seinem Genie
überzeugten Kreis von Bewunderern.
http://alien.mur.at/cibulka/1/trc_1fs.html
Trcka,
Anton Josef (Pseud. "Antios")
* 7. 9. 1893 Wien, † 17. 3. 1940 ebd.,
Maler, Bildhauer, Fotograf und Lyriker.
http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.t/t733183ge.htm
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