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Rudolf Steiner

Anthroposophische Leitsätze


ERSTE BETRACHTUNG:
VOR DEN TOREN DER BEWUSSTSEISSEELE
WIE MICHAEL SEINE ERDENMISSION
DURCH BESIEGUNG LUZIFERS
ÜBERIRDISCH VORBEREITET

Michaels Eingreifen in die Welt- und Menchheitsentwickelung am Ende des neunzehnten Jahrhunderts erscheint in einer besonderen Beleuchtung, wenn man die Geistesgeschichte in den Jahrhunderten betrachtet, die ihm vorangegangen sind.

Im Beginne des fünfzehnten Jahrhunderts liegt der Zeitpunkt, in dem die Epoche der Bewußtseinsseele ihren Anfang nimmt.

Vor diesem Zeitpunkt offenbart sich ein völliger Wandel in dem Geistesleben der Menschheit. Man kann verfolgen, wie vorher in das menschliche Anschauen überall noch Imaginationen hineingespielt haben. Einzelne Persönlichkeiten haben sich allerdings schon früher zu bloßen «Begriffen» in ihrem Seelenleben gefunden; allein die allgemeine Seelenverfassung der Mehrzahl der Menschen lebt in einem Sich-Durchdringen von Imaginationen mit Vorstellungen, die der rein physischen Welt entstammen. So ist es mit den Vorstellungen über Naturgeschehen, so aber auch mit denen über das geschichtliche Werden.

Was die geistige Beobachtung nach dieser Richtung finden kann, wird durch die äußeren Zeugnisse durchaus bestätigt. Auf einige der letzteren sei hier gedeutet.

Was in den vorangegangenen Jahrhunderten über geschichtliche Ereignisse gesonnen und gesprochen worden war, wird gerade vor dem Anbrach des Bewußtseinszeitalters vielfach niedergeschrieben. Und so haben wir aus dieser Zeit «Sagen» und dergleichen aufbewahrt, die ein getreues Bild davon geben, wie man vorher «Geschichte» vorgestellt hat.

Ein schönes Beispiel ist die Erzählung von dem «guten Gerhard», die in einem Gedichte des Rudolf von Ems, der in der ersten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts lebte, erhalten ist. Der «gute Gerhard» ist ein reicher Kaufmann in Köln. Er unternimmt eine Handelsreise nach Rußland, Livland und Preußen, um Zobelfelle zu kaufen. Dann geht er nach Damaskus und Ninive, um Seidenstoffe und ähnliches zu erwerben.

Auf der Heimreise wird er vom Sturm verschlagen. In dem fremden Gebiet, in das er kommt, lernt er einen Mann kennen, in dessen Gefangenschaft sich englische Ritter und auch die Verlobte des englischen Königs befinden. Gerhard gibt alles hin, was er auf der Reise erhandelt hatte, und erhält dafür die Gefangenen. Die nimmt er auf sein Schiff und tritt die Heimreise an. Als die Schiffe dahin kommen, wo die Wege nach der Heimat Gerhards und nach England sich trennen, entläßt Gerhard die männlichen Gefangenen nach ihrer Heimat; die Verlobte des Königs behält er bei sich, in der Hoffnung, daß ihr Bräutigam, der König Wilhelm, sie abholen werde, sobald er von ihrer Befreiung und ihrem Aufenthaltsorte Kunde erhält. In der denkbar besten Art werden die Königsbraut und ihre mitgekommenen Freundinnen von Gerhard gehalten. Sie lebt wie eine vielgeliebte Tochter in dem Hause ihres Erlösers aus der Gefangenschaft. Es vergeht die längste Zeit, ohne daß der König erscheint, sie abzuholen. Da entschließt sich Gerhard, um der Pflegetochter Zukunft zu sichern, sie mit seinem Sohne zu vermählen. Denn es kann geglaubt werden, daß Wilhelm tot sei. Schon ist das Hochzeitsfest für den Sohn Gerhards im Gange; da erscheint auf demselben als unbekannter Pilger - Wilhelm. Er war lange umhergeirrt, um seine Verlobte zu suchen. Ihm wird nach dem selbstlosen Verzicht von Gerhards Sohn seine Braut zurückgegeben. Einige Zeit bleiben beide noch bei Gerhard; dann rüstet dieser ein Schiff aus, um sie nach England zu bringen. Als die wieder zu Würden gekommenen Gefangenen Gerhard zunächst in England begrüßen können, wollen sie ihn zum König wählen. Er aber kann erwidern, daß er ihnen ihr rechtmäßiges Königspaar bringe. Auch sie hatten ja Wilhelm für tot gehalten und wollten einen ändern König für das Land wählen, in dem die Zustände während des Umherirrens Wilhelms chaotisch geworden waren. - Der Kölner Kaufmann schlägt alles, was man ihm an Würden und Reichtümern anbietet, aus und kehrt nach Köln zurück, um dort weiter der einfache Kaufmann zu sein, der er vorher gewesen. - Die Geschichte wird so eingekleidet, daß der sächsische Kaiser, Otto der Erste, nach Köln reist, um den «guten Gerhard» kennen zu lernen. Denn der mächtige Kaiser ist der Versuchung unterlegen, für manches, was er getan hat, auf «irdischen Lohn» zu rechnen. Dadurch, daß er Gerhard kennen lernt, wird ihm an einem Beispiel fühlbar, wie ein einfacher Mann unsägliches Gutes tut - Hingabe aller Waren, die er erstanden, um Gefangene zu befreien; Rückgabe der Braut des Sohnes an Wilhelm; dann alles, was er verrichtet, um diesen wieder nach England zu bringen und so weiter -, ohne irgendwelchen irdischen Lohn dafür zu begehren, sondern alle Belohnung allein von dem Walten der Gottheit zu erwarten. Der Mann heißt im Menschenmunde «der gute Gerhard»; der Kaiser fühlt, daß er einen mächtigen religiösmoralischen Ruck erhält durch die Bekanntschaft mit Gerhards Gesinnung.

Die Erzählung, deren Gerüst ich hier gegeben habe, um nicht über etwas wenig Bekanntes bloß mit Namen zu deuten, zeigt nun von der einen Seite ganz deutlich die Seelenverfassung des Zeitalters vor dem Heraufkommen der Bewußtseinsseele in der Entwickelung der Menschheit.

Wer nämlich die Erzählung, wie sie Rudolf von Ems gibt, auf sich wirken läßt, der kann fühlen, wie das Erleben der Erdenwelt seit jener Zeit, in der Kaiser Otto gelebt (im zehnten Jahrhundert), sich gewandelt hat.

Man sehe hin, wie in dem Zeitalter der Bewußtseinsseele die Welt vor dem Seelenblicke des Menschen gewissermaßen «hell» für alles Erfassen des physischen Seins und Werdens geworden ist. Gerhard fährt mit seinen Schiffen gewissermaßen wie im Nebel. Er kennt nur immer ein Stückchen von der Welt, mit der er in Verbindung kommen will. Man erfährt in Köln nichts von dem, was in England vor sich geht, und muß jahrelang suchen nach einem Menschen, der in Köln ist. Man lernt Leben und Besitz eines solchen Menschen, wie der ist, zu dem Gerhard auf der Heimreise verschlagen wird, erst kennen, wenn man durch das Schicksal unmittelbar an den entsprechenden Ort herangebracht wird. Zu dem Durchschauen der Weltverhältnisse von heute verhält sich das damalige wie das Hineinblicken in eine sonnenerhellte weite Landschaft zu dem Sich-Hintasten im dichten Nebel.

Mit dem, was man heute «geschichtlich» gelten läßt, hat das nichts zu tun, was in Verbindung mit dem «guten Gerhard» erzählt wird. Um so mehr aber mit der Gemütsstimmung und der ganzen geistigen Lage des Zeitalters. Diese, nicht die einzelnen Ereignisse der physischen Welt, werden in Imaginationen dargestellt.

In dieser Darstellung spiegelt sich, wie der Mensch sich nicht nur als ein Wesen fühlt, das als ein Glied in der Kette der Ereignisse der physischen Welt lebt und tätig ist, sondern wie er in sein irdisches Dasein geistige, übersinnliche Wesen hineinwirken und mit ihnen seinen Willen in Zusammenhang fühlt.

Die Erzählung vom «guten Gerhard» zeigt, wie das Dämmerdunkel, das in bezug auf das Durchschauen der physischen Welt dem Zeitalter der Bewußtseinsseele vorangegangen ist, den Blick in das Erschauen der geistigen Welt gewiesen hat. Man sah nicht in die Weiten des physischen Daseins, man sah um so mehr in die Tiefen des geistigen.

Aber so, wie einst ein dämmerhaftes (traumhaftes) Hellsehen der Menschheit die geistige Welt gezeigt hatte, war es in dem gekennzeichneten Zeitalter nicht mehr. Die Imaginationen waren da; aber sie traten innerhalb einer Auffassung der Menschenseele auf, die schon stark nach dem Gedanklichen hindrängte. Das bewirkte, daß man nicht mehr wußte, wie die Welt, die sich in Imaginationen offenbarte, sich zu der des physischen Daseins verhält. Deshalb erschienen die Imaginationen Leuten, die schon eindringlicher sich an das Gedankliche hielten, als willkürliche «Erdichtungen» ohne Wirklichkeit.

Man wußte nicht mehr, daß man durch die Imagination in eine Welt blickt, in der man mit einem ganz ändern Teile seines Menschenwesens steht als in der physischen. So standen in der Darstellung beide Welten nebeneinander; und beide trugen durch die Haltung der Erzählung einen Charakter, daß man meinen konnte, die geistigen Geschehnisse, die man erzählte, hätten sich so wahrnehmbar zwischen den physischen abgespielt, wie diese selbst wahrnehmbar sind.

Dazu kam, daß man die physischen Ereignisse in vielen dieser Erzählungen durcheinander warf. Personen, deren Leben Jahrhunderte voneinander entfernt liegt, treten als Zeitgenossen auf; Geschehnisse werden an unrichtige Orte oder in unrichtige Zeitpunkte versetzt.

Es werden Tatsachen der physischen Welt so von der menschlichen Seele angeschaut, wie man nur das Geistige anschauen kann, für das Zeit und Raum eine andere Bedeutung als für das Physische haben; die physische Welt wird in Imaginationen statt in Gedanken dargestellt; dafür wird die geistige Welt so in die Erzählung verwoben, wie wenn man es nicht mit einer anderen Daseinsform, sondern mit dem Fortgang physischer Tatsachen zu tun hätte.

Eine nur an das Physische sich haltende Geschichts-Erfassung denkt, man habe die alten Imaginationen des Orients, Griechenlands und so weiter übernommen und dichterisch mit den geschichtlichen Stoffen verwoben, die die Menschen damals beschäftigten. Man hatte ja in den Schriften Isidors von Sevilla aus dem siebenten Jahrhundert eine förmliche Sammlung alter «Sagenmotive».

Doch dies ist eine äußerliche Betrachtungsweise. Sie hat etwas Bedeutsames nur für denjenigen, der keinen Sinn für die menschliche Seelenverfassung hat, die sich mit ihrem Dasein noch im unmittelbaren Anschluß an die geistige Welt weiß und die dieses Wissen in Imaginationen auszudrücken sich gedrängt fühlt. Wird dann statt der eigenen Imagination eine geschichtlich überlieferte verwendet, in die man sich eingelebt hat, so ist das nicht das Wesentliche. Dieses liegt darin, daß die Seele nach der geistigen Welt hin orientiert ist, so daß sie ihr eigenes Tun und das Naturgeschehen in diese Welt eingegliedert sieht.

Doch ist in der Erzählungsart der Zeit vor demAnbruch des Bewußtseinszeitalters Verirrung zu bemerken.

In dieser Verirrung schaut die geistgemäße Beobachtung das Wirken der luziferischen Macht.

Was die Seele drängt, Imaginationen in ihren Erlebnisgehalt aufzunehmen, das entspricht weniger den Fähigkeiten, die sie in der Vorzeit - durch ein traumhaftes Hellsehen - hatte, sondern schon mehr denjenigen, die im achten bis vierzehnten nachchristlichen Jahrhundert vorhanden waren. Diese Fähigkeiten drängten schon mehr nach einer gedanklichen Erfassung des sinnlich Wahrgenommenen hin. Beide Fähigkeiten sind in der Übergangszeit nebeneinander vorhanden. Die Seele ist hineingestellt zwischen die alte Orientierung, welche auf die Geisteswelt geht und die die physische nur wie im Nebel sieht, und die neue, die auf das physische Geschehen geht und in der das geistige Anschauen verblaßt.

In dieses schwankende Gleichgewicht der Menschenseele wirkt die luziferische Macht hinein. Sie möchte den Menschen verhindern, die volle Orientierung in der physischen Welt zu finden. Sie möchte ihn in geistigen Regionen, die ihm in der Vorzeit angemessen waren, mit seinem Bewußtsein erhalten. Sie möchte in sein traumhaft imaginatives Weltanschauen nicht rein Gedankliches, das auf das Erfassen des physischen Daseins gerichtet ist, einfließen lassen. Sie kann sein Anschauungsvermögen in unrechter Art wohl von der physischen Welt zurückhalten. Sie kann aber das Erleben der alten Imaginationen nicht in der rechten Art aufrecht erhalten. So läßt sie ihn in Imaginationen sinnen, ohne ihn seelisch ganz in die Welt versetzen zu können, in denen Imaginationen vollgültig sind.

Im Anbruche des Bewußtseinszeitalters waltet Luzifer so, daß durch ihn der Mensch in die an die physische zunächst angrenzende übersinnliche Region auf eine ihm nicht entsprechende Art versetzt wird.

Man sehe dies ganz anschaulich an der «Sage» vom «Herzog Ernst», die zu den beliebtesten des Mittelalters gehörte und die im weiten Umkreise überall erzählt wurde.

Der Herzog Ernst kommt in Zwiespalt mit dem Kaiser, der ihn ungerecht durch Krieg zugrunde richten will. Der Herzog fühlt sich gedrängt, dem unmöglichen Verhältnis mit dem Reichshaupte dadurch zu entgehen, daß er an der Kreuzzugsbewegung nach dem Orient teilnimmt. In den Erlebnissen, die er nun durchmacht, bis die Reise ihn nach dem Ziele führt, wird «sagenhaft» das Physische mit dem Geistigen in der angedeuteten Art verwoben. Der Herzog gelangt zum Beispiel auf seinem Wege zu einem Volke, das den Kopf gestaltet hat wie Kraniche; er wird an den «Magnetberg» mit den Schiffen verschlagen, von dem diese magnetisch angezogen werden, so daß Menschen, die in die Nähe des Berges kommen, nicht wieder zurück können, sondern elendig umkommen müssen. Der Herzog Ernst und sein Gefolge machen sich dadurch los, daß sie sich in Häute einnähen, von Greifen, die gewohnt sind, die nach dem Magnetberg verschlagenen Menschen zur Beute sich zu holen, auf einen Berg sich bringen lassen und dort nach dem Durchschneiden der Häute in Abwesenheit der Greife entkommen. Die weitere Wanderung führt dann zu einem Volke, dessen Ohren so lang sind, daß sie wie eine Kleidung um den ganzen Körper geschlagen werden können; zu einem ändern, dessen Füße so groß sind, daß sich die Leute, wenn es regnet, auf den Boden legen können und die Füße als Schirme über sich breiten können. Er kommt zu einem Zwergen-, einem Riesenvolke und so weiter. Dergleichen vieles wird in Verbindung mit der Kreuzzugsreise des Herzogs Ernst erzählt. Die «Sage» läßt nicht in der rechten Art fühlen, wie überall da, wo Imaginationen eintreten, die Hinorientierung auf eine geistige Welt stattfindet, wie da Dinge durch Bilder erzählt werden, die in der Astralwelt sich abspielen und die mit Wille und Schicksal der Erdenmenschen zusammenhängen.

Und so ist es mit der schönen «Rolandsage», in der Karls des Großen Zug gegen die Heiden nach Spanien verherrlicht wird. Da wird sogar in Anlehnung an die Bibel gesagt, daß, damit Karl der Große ein von ihm erstrebtes Ziel erreichen könne, die Sonne sich in ihrem Laufe hemme, so daß ein Tag so lang werde wie sonst zwei.

Und in der «Nibelungensage» sieht man, wie diejenige Form, die sich in nordischen Ländern erhalten hat, das Anschauen des Geistigen reiner aufrecht erhält, während in Mitteleuropa die Imaginationen an das physische Leben nahe herangebracht werden. An der nordischen Form der Erzählung ist ausgedrückt, daß sich die Imaginationen auf eine «astralische Welt» beziehen; in der mitteleuropäischen Gestalt des Nibelungenliedes gleiten die Imaginationen in das Anschauen der physischen Welt hinein.

Auch die in der Herzog-Ernst-Sage auftretenden Imaginationen beziehen sich ja in Wirklichkeit auf das, was zwischen den Erfahrungen in der physischen Sphäre in einer «astralischen Welt» erlebt wird, der der Mensch ebenso angehört wie der physischen.

Wendet man auf all das den Geistesblick, so schaut man, wie das Eintreten in das Bewußtseinszeitalter das Herauswachsen aus einer Entwickelungsphase bedeutet, in der die luziferischen Mächte über die Menschheit siegen würden, wenn nicht durch die Bewußtseinsseele mit ihrer Kraft der Intellektualität ein neuer Entwickelungseinschlag in das Menschenwesen käme. Die Hinorientierung auf die geistige Welt, die in die Bahnen der Verirrung einlenken will, wird durch die Bewußtseinsseele gehindert; der Menschenblick wird herausgeholt in die physische Welt. Alles, was nach dieser Richtung geschieht, entzieht die Menschheit der sie beirrenden luziferischen Macht.

Da ist Michael schon von der geistigen Welt aus für die Menschheit tätig. Er bereitet vom Übersinnlichen aus sein späteres Werk vor. Er gibt der Menschheit Impulse, die das vorzeitige Verhältnis zur geistig-göttlichen Welt bewahren, ohne daß dieses Bewahren einen luziferischen Charakter annimmt.

Dann, im letzten Drittel des neunzehnten Jahrhunderts, dringt Michael mit der Tätigkeit, die er vom fünfzehnten bis in das neunzehnte Jahrhundert vorbereitend vom Übersinnlichen aus geübt hat, in die physische Erdenwelt selbst vor.

Die Menschheit mußte eine Zeitlang die geistige Entwickelung daraufhin durchmachen, daß sie sich von dem Verhältnisse zur geistigen Welt befreit, das ein unmögliches zu werden drohte. Darauf lenkte diese Entwickelung durch die Michael-Mission in Bahnen ein, die den Fortgang der Erdenmenschheit wieder in ein Verhältnis zur geistigen Welt bringen, das ihr heilsam ist.

So steht Michael in seinem Wirken zwischen dem luziferischen Weltbild und dem ahrimanischen Weltverstand. Das Weltbild wird bei ihm weisheitsvolle Weltoffenbarung, die den Weltverstand als göttliches Weltenwirken enthüllt. In diesem Weltenwirken lebt des Christus Sorge für die Menschheit, das so aus Michaels Weltoffenbarung dem Menschenherzen sich enthüllen kann.

(Die zweite und dritte Betrachtung folgen.)

Goetheanum, 23.November 1924.

Lit.: GA 26

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