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Rudolf Steiner

Anthroposophische Leitsätze


Weitere Leitsätze, die für die Anthroposophische Gesellschaft vom Goetheanum ausgegeben werden

(Mit Bezug auf die vorangehenden Betrachtungen über die geschichtlichen Erschütterungen beim Heraufkommen der Bewußtseinsseele)

180. Die Griechen und Römer sind die für die Entfaltung der Verstandes- oder Gemütsseele besonders veranlagten Völker. Sie entwickeln dieses Seelenstadium zur Vollendung. Aber sie tragen nicht die Keime in sich, um in geradliniger Art fortzuschreiten zur Bewußtseinsseele. Ihr Seelenleben geht in die Verstandes- oder Gemütsseele hinein unter.

181. Aber es waltet nun in der Zeit von der Entstehung des Christentums bis in das Zeitalter der Bewußtseinsseelen-Entwickelung eine Geistwelt, die sich nicht mit den menschlichen Seelenkräften vereinigt. Diese «erklären» die Geistwelt, aber sie erleben sie nicht.

182. In den Völkern, die mit der sogenannten «Völkerwanderung» von Nordosten gegen das Römerreich vorrücken, lebt ein gefühlsmäßiges Erfassen der Verstandes- oder Gemütsseele. Dagegen bildet sich in ihren Seelen die in dieses Gefühlsmäßige eingebettete Bewußtseinsseele aus. Das innere Leben dieser Völker wartet auf die Zeit, in der wieder ein Vereinigt-Sein der Seele mit der Geist-Welt voll möglich ist.

Lit.: GA 26

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